Prozess um Schusswaffenvorfall in Polizeimannschaftswagen in Augsburg begonnen

Vor dem Landgericht im bayerischen Augsburg hat ein Prozess gegen einen Polizisten wegen eines Schusswaffenvorfalls mit mehreren Verletzten in einem Mannschaftswagen begonnen.

Angeklagt ist der Mann wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt. Zu dem Vorfall war es vor rund einem Jahr am Rande eines Spiels der Fußballbundesliga in Augsburg gekommen. Unmittelbar vor dem Schuss sollen sich mehrere Polizisten in einem Mannschaftswagen wegen der hohen Temperaturen gegenseitig mit Wasser bespritzt haben. Der Angeklagte soll daraufhin seine Dienstwaffe gezogen und in den Bus geschossen haben, in dem sich seine Kollegen befanden.

Das Projektil durchschlug erst eine Fensterscheibe des Einsatzwagens und dann die Scheibe eines geparkten Busses der Fanbetreuung des Gastvereins aus Mönchengladbach, der zu diesem Zeitpunkt allerdings unbesetzt war. Der mutmaßliche Schütze und drei weitere Beamte erlitten durch Knalltraumata, ein Polizist wurde durch Splitter der Scheibe oberflächlich im Gesicht verletzt.

Die Beamten gehörten zu einer Einheit der Bereitschaftspolizei, die unter anderem bei Demonstrationen oder größeren Razzien eingesetzt wird. Sie ist mit den Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten anderer Bundesländer vergleichbar. Nach dem Vorfall wurde der angeklagte Polizist suspendiert.
© AFP

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