Die Bahnindustrie in Deutschland hat im vergangenen Jahr mit 14,4 Milliarden Euro einen neuen Spitzenwert erzielt. Wie der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) am Mittwoch mitteilte, war das ein Plus von 3,6 Prozent. Der Impuls kam allerdings aus dem Ausland: Während das Geschäft dort um 31 Prozent anzog, ging der Umsatz im Inland um sieben Prozent zurück.
Im VDB sind die Hersteller aller Produkte für den Bahnbetrieb in Deutschland organisiert. Dazu gehören Lokomotiven, Hochgeschwindigkeitszüge, U- und S-Bahnen sowie die Leit- und Sicherungstechnologie, Gleise und Weichen. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben über 210 Unternehmen.
Der meiste Umsatz wurde vergangenes Jahr mit 10,4 Milliarden Euro mit Schienenfahrzeugen erzielt – ein Minus von einem Prozent im Jahresvergleich. Die Infrastruktursparte ziehe jedoch merklich an, betonte der VDB. „Der Infrastrukturbereich ist auf dem Heimatmarkt ein zuverlässiger Indikator dafür, wie weit die Sanierungs- und Modernisierungspläne der Bundesregierung auf der Schiene vorankommen“, erklärte VDB-Präsident Andre Rodenbeck. „Und jetzt gibt es Bewegung.“
Auf ein „historisches Hoch“ wuchs im vergangenen Jahr auch der Auftragseingang an, wie der Verband weiter mitteilte. Das Gesamtvolumen betrug 21,5 Milliarden Euro, nach 13,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Die inländischen Aufträge machten dabei rund 60 Prozent aller Eingänge aus.
Derzeit fehle es der Branche allerdings trotz Investitionen des Bundes „an langfristiger Planungssicherheit“, hieß es weiter. Auch die Inflation belaste die Bahnindustrie weiterhin.
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