Vor dem Landgericht Stuttgart müssen sich seit Montag zwei Männer wegen Betrugs in Millionenhöhe verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, mehr als 500 Menschen mit einem scheinbaren Kapitalanlagemodell um insgesamt zweieinhalb Millionen Euro betrogen zu haben, wie ein Gerichtssprecher sagte. Zum Prozessauftakt wurde die Anklage verlesen.
Bei den Angeklagten handelt es sich laut dem Sprecher um einen 51-Jährigen und einen 59-Jährigen, die ihren Wohnsitz zuletzt in Norddeutschland beziehungsweise Uruguay hatten. Sie sollen Anleger dazu verleitet haben, Darlehen an eine angebliche Tochterfirma einer chinesischen Gesellschaft mit Sitz in Hongkong zu zahlen. Ein Teil des Gelds sollte nach sechs Monaten, ein Teil nach 15 Jahren zurückgezahlt werden.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft existierte die chinesische Anlagegesellschaft aber gar nicht. Viele der Geschädigten stammen laut Anklage aus dem Raum Stuttgart, aber auch in Österreich, der Schweiz oder der Slowakei wurden Menschen betrogen. Es wurden zahlreiche Prozesstermine bis Ende November angesetzt.
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