Handgranatenwurf auf Friedhof: Angeklagter zu zwölf Jahren Haft verurteilt

Rund neun Monate nach einer Sprengstoffexplosion auf einem Friedhof im baden-württembergischen Altbach hat das Landgericht Stuttgart den angeklagten Handgranatenwerfer zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

Rund neun Monate nach einer Sprengstoffexplosion auf einem Friedhof im baden-württembergischen Altbach hat das Landgericht Stuttgart den angeklagten Handgranatenwerfer zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte wurde unter anderem wegen versuchten Mordes in 15 tateinheitlichen Fällen verurteilt, wie ein ein Gerichtssprecher am Mittwoch erklärte. Die Tat steht laut Ermittlerangaben im Zusammenhang mit einem zwischen zwei verfeindeten Gruppierungen ausgetragenen Bandenkrieg im Raum Stuttgart.

Die Staatsanwaltschaft forderte in dem Prozess 13 Jahre Haft für den Angeklagten, die Verteidigung beantragte elf Jahre. Das Gericht kam dem Sprecher zufolge zu der Feststellung, dass der heute 24-jährige Angeklagte im Juni auf dem Friedhof in Altbach bei einer Trauerfeier für einen 20-Jährigen mit mehreren hundert Gästen eine Handgranate in die Menschenmenge geworfen hatte.

Durch die Explosion und die dadurch freigesetzten Stahlkugeln wurden 15 Menschen teils schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde damals von mehreren Trauergästen verfolgt, aus einem Taxi gezerrt und massiv verletzt. Fünf Verdächtige müssen sich deshalb seit Dezember wegen versuchten Totschlags vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten.

Das Geschehen soll Teil eines Bandenkriegs gewesen sein, der die Region seit mehr als einem Jahr in Atem hält. Insgesamt gibt es mittlerweile rund 60 Verdächtige, die im Zuge der Auseinandersetzungen festgenommen wurden.

Die verfeindeten Gruppen sind mutmaßlich in kriminelle Aktivitäten verwickelt. Es gab bereits zahlreiche gewalttätige Zwischenfälle, darunter mehrfach Schüsse rund um Lokale. Erst am Mittwoch erhob die Staatsanwaltschaft eine weitere Anklage.
© AFP

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