Das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 geht einem „Spiegel“-Bericht zufolge frühestens Ende 2026 und damit noch ein Jahr später als zuletzt geplant in Betrieb. Das berichtete das Nachrichtenmagazin am Montag unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Quellen aus dem Deutsche-Bahn-Konzern.
Die Bahn will sich am Dienstag in einer Sitzung des Lenkungskreises zu Stuttgart 21 äußern. Dort sitzen Vertreter der Bahn sowie der Stadt, des Bundeslands und der Region. Gegenüber dem „Spiegel“ äußerte sich das Unternehmen nicht offiziell und verwies auf die für Dienstag geplante Pressekonferenz.
Noch im März dieses Jahres hatte die Bahn laut „Spiegel“ an der geplanten Inbetriebnahme Ende 2025 festgehalten, da bereits aber eingeschränkt, dass „im Detail“ noch festgelegt werden müsse, in welcher Abfolge was in Betrieb gehe. Wegen Planungs- und Lieferschwierigkeiten und möglicher Zusatzkosten des ohnehin teuren Projekts sei der Plan einer stückweisen Inbetriebnahme aber nun vom Tisch.
Die Bahn rechnet demnach derzeit mit Gesamtkosten von elf Milliarden Euro für Stuttgart 21. Bei Baubeginn waren es drei Milliarden Euro, außerdem sollte die Inbetriebnahme Ende 2019 erfolgen. Die Planungen für das Projekt, die einen neuen Hauptbahnhof, weitere Haltestellen sowie eine Reihe neuer Strecken im Raum Stuttgart vorsehen, sind inzwischen fast 30 Jahre alt.
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