Wertheim – Der Wunsch von Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez in seiner Festrede erfüllte sich: Zahlreiche Besucherinnen und Besucher jeden Alters erfüllten die Einrichtung von Beginn an mit Leben. Ein schönes Fest zur Einweihung sei auch deshalb so wichtig, weil in der zurückliegenden, kontaktarmen Coronazeit weder Spatenstich noch Richtfest möglich gewesen seien, leitete der OB seine Ansprache ein. Die Neue Soziale Mitte sei ein Leuchtturm für die Große Kreisstadt, sie strahle in die ganze Umgebung aus. Die einzigartige Kombination verschiedener Nutzungen mache sie zu etwas Besonderem. „Wir setzen darauf, dass die Neue Soziale Mitte die rund 4.500 Menschen aus mehr als 50 Nationen, die in den Stadtteilen Wartberg und Reinhardshof ihr Zuhause gefunden haben, näher zusammenbringt“, sagte Herrera Torrez.
Besonders böten sich dafür das Gemeinschaftszentrum an, aber auch die Mensa. Mit ihren 60 Sitzplätzen könne sie, wenn sie nicht für den Schulbetrieb der Otfried-Preußler-Schule gebraucht wird, für kleinere Veranstaltungen genutzt werden. Und Bewohner aus dem Stadtteil haben die Möglichkeit, am Schulessen teilzunehmen, freute sich der Oberbürgermeister. Damit werde ein Wunsch erfüllt, der ihm bei einem Seniorentreffen nahegebracht worden sein. In geraffter Form schilderte Herrera Torrez den Weg zur Neuen Sozialen Mitte, der nicht frei von Hindernissen gewesen sei. Ausführlich dokumentiert ist das Projekt in einer Broschüre, die die Stadt zur Einweihung vorgelegt hat. Vor allem, um eine Lösung für die Zukunft des Kirchenzentrums zu finden, so der OB, seien kreative Ideen, intensive Gespräche und rechtlich anspruchsvolle Konstruktionen nötig gewesen.
Besonders betonte der Oberbürgermeister de Nachhaltigkeit des Projekts. Einem ersten Impuls, Schule und Kirchenzentrum abzureißen und neu zu bauen, habe „zum Glück“ niemand folgen wollen. Stattdessen habe man die vorhandene Kubatur genutzt, für die neuen Zwecke umgebaut und ungenutzte Flächen ertüchtigt. Die Mensa sei zum größten Teil in Holzbauweise errichtet worden und bei der Energieversorgung setze man auf Fernwärme, Wärmerückgewinnung und Photovoltaikanlagen. „Das führt zu erheblichen Einsparungen bei den CO2-Emmissionen“, unterstrich Herrera Torrez.
Mit Kosten in Höhe von 12,9 Millionen Euro handele es sich bei der Neuen Sozialen Mitte um eines der größten Projekte, das die Stadt in den letzten Jahren gestemmt habe. Alleine wäre das nicht möglich gewesen, deshalb sei man dankbar für großzügige Zuschüsse. Land und Bund beteiligten sich mit fast 3,7 Millionen Euro, den Anteil der Evangelischen Kirche bezifferte der Oberbürgermeister auf 1,8 Millionen Euro. So seien aus der städtischen Kasse „nur noch“ 7,43 Millionen Euro geflossen. Den Gemeinderat würdigte er dafür, dass er hier eindrucksvoll Flagge gezeigt habe. Besondere Anerkennung zollte Herrera Torrez, neben Planern, Fachplanern, Bau- und Handwerksfirmen, vor allem dem federführenden Referat Hochbau der Stadtverwaltung unter Leitung von Christian Melzer. Er sei „definitiv stolz“ auf das, was die Verwaltung hier geleistet habe.