Ein mutmaßlich psychisch kranker Mann hat in Mannheim einen AfD-Kommunalpolitiker angegriffen. Der 25-Jährige habe den Mann am Dienstagabend mit einem Teppichmesser verletzt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Stadt am Mittwoch mit. Es lägen keine konkreten Hinweise vor, dass der Tatverdächtige bei seinem Angriff erkannt habe, dass es sich bei dem Angegriffenen um einen AfD-Politiker gehandelt habe.
Der AfD-Politiker erlitt nach Angaben der Ermittlungsbehörden Schnittverletzungen hinter dem Ohr und eine Stichverletzung im linken Unterbauch. Er wurde in ein nahes Krankenhaus gebracht. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft waren die Verletzungen nicht lebensgefährlich.
Bei dem Tatverdächtigen hätten sich bei der anschließenden Festnahme „deutliche Hinweise auf eine psychische Erkrankung“ ergeben. Am Nachmittag wurde der 25-Jährige dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht vorgeführt. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft erließ dieser einen Unterbringungsbefehl wegen versuchten Totschlags und ordnete eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Laut den Ermittlern soll der Verdächtige zuvor mehrere Wahlplakate beschädigt und gestohlen haben, woraufhin er von dem Politiker verfolgt und gestellt wurde. In dieser Situation soll der Beschuldigte den AfD-Vertreter mit dem Messer verletzt haben. Der 25-Jährige wurde schließlich nach kurzer Flucht widerstandslos von der Polizei festgenommen.
Laut AfD handelte es sich bei dem Angegriffenen um Heinrich Koch, der für die Wahl des Mannheimer Gemeinderats am Sonntag antritt. Er hat den dritten Listenplatz inne.
Am Freitag hatte ein 25-jähriger Mann aus Afghanistan auf dem Mannheimer Marktplatz Mitglieder der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa mit einem Messer angegriffen. Ein Polizist wurde dabei schwer verletzt und starb am Sonntag.
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