Die Arbeitgeber hätten bei dem Treffen für den Bezirk Berlin Brandenburg am Freitag „kein Angebot“ vorgelegt, monierte die IG Metall. „Zur ersten Runde haben sie nichts mitgebracht als völlig überzogene Untergangsszenarien und Endzeitvisionen“, erklärte Verhandlungsführer Dirk Schulze. „Das muss sich rasch ändern.“
Es sei „die falsche Zeit, um mit Hinhalten und Verzögern zu taktieren“, fuhr der Gewerkschafter fort und forderte die Arbeitgeber auf, nun „schnell mit einer deutlichen Entgelterhöhung Sicherheit für die Beschäftigten zu schaffen“. Die Metall- und Elektroindustrie hat in Berlin-Brandenburg rund 100.000 Beschäftigte. Die IG Metall fordert unter anderem sieben Prozent mehr Lohn sowie eine pauschale Erhöhung der Vergütung für Auszubildende um 170 Euro.
Die Arbeitgeber in Berlin und Brandenburg forderten die Gewerkschaft hingegen auf, „auf den Boden der Tatsachen“ zu kommen und kritisierte die Forderung nach sieben Prozent mehr Lohn. Andernfalls könne in der Tarifrunde keine gute gemeinsame Lösung gefunden werden.
„Wir wollen den zahlreichen Krisen unserer Tage die Stirn bieten und den Standort stärken“, erklärte der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Stefan Moschko. „Was die Gewerkschaft verlangt, würde aber Zukunft und und Arbeitsplätze gefährden. Da machen wir nicht mit.“ Weiter verhandelt wird für Berlin Brandenburg am 18. Oktober.
Die Tarifverhandlungen für den gesamten Sektor hatten am Mittwoch zunächst in den Tarifgebieten Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen begonnen. In den Tagen danach folgten weitere Regionen. Auch zu den Treffen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen am Donnerstag erklärte die IG Metall, diese seien ohne Bewegung geblieben.
Die Friedenspflicht läuft bis zum 28. Oktober. Danach sind Warnstreiks möglich.
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