Mit der erstmaligen Nominierung einer Kanzlerkandidatin will die AfD nach Weidels Worten ihren Regierungsanspruch deutlich machen. In aktuellen Umfragen liegt die Partei, die vom Verfassungsschutz in Teilen als rechtsextremistisch eingestuft wird, derzeit auf Platz zwei hinter der Union. Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung hat sie aber nicht, da keine andere Partei mit ihr koalieren will.
Nach ihrer Nominierung durch den Vorstand will sich Weidel am Samstag den Fragen der Medien stellen (11.15 Uhr). Ihre Bestätigung als Kanzlerkandidatin durch den Bundesparteitag Mitte Januar in Riesa gilt als Formsache. Bei früheren Bundestagswahlen hatte die AfD auf die Aufstellung eines eigenen Kanzlerkandidaten verzichtet. Weidel war aber schon zwei Mal Teil eines Spitzenkandidaten-Duos für Bundestagswahlen: 2017 mit Alexander Gauland und 2021 mit Ko-Parteichef Tino Chrupalla.
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