Absatz bei Wärmepumpen bricht um über 50 Prozent ein

Trotz des Fachkräftemangels und einer sich abschwächenden Marktdynamik sieht die Bundesregierung den Wärmepumpenhochlauf auf einem guten Weg.

Die Menschen in Deutschland haben nach dem Rekordjahr 2023 deutlich weniger Wärmepumpen gekauft. Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in Köln am Montag mitteilte, wurden im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 90.000 Geräte verkauft, das sind 54 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Allerdings ging der Gesamtabsatz aller Heizungssysteme ging im ersten Halbjahr ebenfalls deutlich um 43 Prozent im Jahresvergleich zurück.

Bis Ende des Jahres gehen die Hersteller von 200.000 verkauften Wärmepumpen aus, 2023 waren es 356.000 Geräte. Zuletzt war die Tendenz den Angaben nach jedoch wieder „leicht positiv“. Die Anzahl der zugesagten Heizungsförderungen der staatlichen Förderbank KfW legte im Mai um 21 Prozent und im Juni um 40 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vormonat zu.

Der BDH forderte Planungssicherheit von der Politik. „Vor allem mit Blick auf den Klima- und Transformationsfonds 2025 ist es daher von zentraler Bedeutung, dass hier ein Signal des Vertrauens seitens der Bundesregierung an die Bürgerinnen und Bürger gesendet wird“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Markus Staudt. Die staatliche Förderung müsse auch im kommenden Jahr wie 2023 fortgeführt werden.

Laut einer Umfrage des BDH unter seinen Mitgliedern sind die Erwartungen für den Herbst gedämpft. Demnach schauen die Hersteller überwiegend pessimistisch in die Zukunft.

Im Vorjahr 2023 hatte die Branche ein Rekordergebnis erzielt, das aber auch auf Sondereffekte zurückzuführen war. In der ersten Jahreshälfte hätten die Hersteller „einen anhaltenden Nachfrageboom bei Wärmepumpen“ verzeichnet, der unter anderem auf die Sorge der Verbraucherinnen und Verbraucher vor einer möglichen Gasmangellage infolge des Ukraine-Kriegs zurückging, erklärte der BDH damals.

In der zweiten Jahreshälfte 2023 habe dann jedoch die Debatte um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und die künftige staatliche Förderung für eine gesteigerte Nachfrage bei der Modernisierung von Öl- und Gasheizungen gesorgt, während sich der Absatz von Wärmepumpen rückläufig entwickelte.
© AFP

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