Zum 50. Jahrestag des Flensburger Punkteregisters hat die Björn-Steiger-Stiftung dessen Rolle für mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen gewürdigt. Der Geschäftsführer Verkehrssicherheit und Unfallforschung der Stiftung, Siegfried Brockmann, bezeichnete das System am Dienstag in Winnenden als „wichtige Säule der Verkehrssicherheit“.
Nur so könnten diejenigen, die regelmäßig Verkehrsregeln missachteten, erkannt und letztlich auch aus dem Verkehr gezogen werden. Die Drohung mit dem Verlust der Fahrerlaubnis schrecke stärker ab als Bußgelder, zumindest solange diese nicht drastisch erhöht würden.
Brockmann verwies darauf, dass der Forschung zufolge auf ein entdecktes Delikt rund 800 unentdeckte kommen. „Wer es trotz vorheriger Warnungen auf acht Punkte gebracht hat und damit seine Fahrerlaubnis verliert, ist daher ganz sicher ein Problem für die Verkehrssicherheit gewesen“, erklärte der Verkehrsexperte.
Die Stiftung forderte, dem Punktehandel im Internet einen gesetzlichen Riegel vorzuschieben. Dabei werden über Plattformen Menschen vermittelt, die das Delikt und damit die Punkte auf sich nehmen. Brockmann forderte zudem, das Punktesystem nachzuschärfen und „bei einigen Delikten“ die Punkte zu erhöhen. Der heute Fahreignungsregister genannte Punktekatalogs ist beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg angesiedelt und wurde zum 1. Mai 1974 eingeführt.
Die Björn-Steiger-Stiftung wurde 1969 vom Ehepaar Ute und Siegfried Steiger gegründet, nachdem ihr achtjähriger Sohn Björn nach einem Verkehrsunfall gestorben war. Der Krankenwagen war erst nach einer Stunde gekommen. Die Stiftung setzte sich zum Ziel, das Rettungswesen zu verbessern. Siegfried Steiger erfand die Notrufnummern und Notrufsäulen an Straßen.
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