In Deutschland haben im Jahr 2022 rund 1,9 Millionen Wohnungen leergestanden – mehr als die Hälfte davon seit mehr als einem Jahr. Die Leerstandsquote in Deutschland betrug damit 4,3 Prozent, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Ergebnissen des Zensus 2022 hervorgeht.
Besonders Wohnungen in alten Gebäuden mit Baujahr vor 1919 werden demnach häufig länger als ein Jahr lang nicht bewohnt, hier standen zwei Drittel der leerstehenden Wohnungen seit mindestens einem Jahr leer. Bei Wohnungen mit Baujahr nach 2015 waren es gut ein Drittel.
Insgesamt jede fünfte nicht bewohnte Wohnung stand der Erhebung zufolge weniger als drei Monate leer. Für fast jede vierte leerstehende Wohnung waren Baumaßnahmen oder Sanierungen vorgesehen oder fanden gerade statt. Bei vier Prozent der nicht bewohnten Wohnungen war der geplante Abriss der Grund für den Leerstand.
Bei der Gebäude- und Wohnungszählung 2022 hatten rund 23 Millionen Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer Auskünfte zu ihren Immobilien erteilt, dazu rund 8000 Wohnungsunternehmen. Das Statistikamt fragte erstmals nach Gründen und Dauer von Leerständen. Stichtag für die Auskünfte war der 15. Mai 2022.
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