Keine Lust auf Omarollen: Die Schauspielerinnen Michaela May, Gisela Schneeberger und Jutta Speidel haben die Rollenangebote für ältere Frauen in Film und Fernsehen kritisiert. „Das Frauenbild im Fernsehen ist unterirdisch, das können doch nicht die einzigen Rollen für eine Frau sein – erst Mutter, dann Oma oder dement“, sagte die 71-jährige May dem Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ laut Mitteilung vom Donnerstag.
Zu Unrecht konzentrierten sich Sender, Redakteure und Produzenten auf Geschichten von jungen Menschen. Die einzigen Älteren, die prominent vorkommen dürften, seien Männer. Ältere Frauen würden reduziert auf die Rolle der Großmutter oder der verlassenen Ehefrau. Das entspreche nicht den Interessen der Zuschauerinnen, argumentierten die drei Schauspielerinnen in einem Interview über Altersdiskriminierung.
„Ich spreche mit so vielen Frauen, aus allen Milieus, in der Stadt, auf dem Land, die halten das, was Film und Fernsehen für unser Alter zu bieten haben, auch für banalen Scheiß“, sagt die 75-jährige Schneeberger.
Speidel sieht die Verantwortung dafür bei Fernsehredakteuren, Regisseuren und denjenigen, die für Filmförderung zuständig sind. „Die kennen offenbar keine alten Frauen – und wenn doch, dann haben sie ihnen nie richtig zugehört“, sagte die 69-Jährige. „Das ist Respektlosigkeit und Ignoranz.“
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