Der ehemalige Chef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, ist tot. Wie die Bank am Donnerstag mitteilte, starb er am Vortag mit 86 Jahren „nach längerer Krankheit im Kreise seiner Familie“. Breuer war von 1985 an Vorstandsmitglied und von 1997 bis 2002 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank. In dieser Position trieb er die Expansion in den USA maßgeblich voran.
Breuer verbrachte nach Angaben des Finanzinstituts „nahezu sein komplettes Berufsleben“ bei der Deutschen Bank. Von 2002 bis 2006 leitete er den Aufsichtsrat des Geldhauses. Außerdem war er zeitweise Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Börse, Vorsitzender des Börsenrats der Frankfurter Wertpapierbörse und Präsident des Bundesverbands deutscher Banken.
„Die Bedeutung Rolf Breuers für die Deutsche Bank kann gar nicht hoch genug geschätzt werden“, erklärte der heutige Vorsitzende des Aufsichtsrats, Alexander Wynaendts. Durch die Übernahme der US-Bank Bankers Trust habe er „maßgeblich dazu beigetragen, dass die Deutsche Bank heute ihren Kunden weltweit in allen Finanzfragen zur Seite stehen kann und über das dafür notwendige globale Netzwerk und die Expertise verfügt“.
Der aktuelle Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing erklärte, er habe Breuer als „Banker ‚alter Schule‘ im besten Sinne erlebt“, der einen enormen strategischen Weitblick gehabt habe. Mit seinem Bemühen um den Finanzplatz habe er einen „wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung der Gesamtwirtschaft geleistet“.
Auch aus der Politik kamen Würdigungen: Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) würdigte Breuer als „prägende Figur der deutschen Wirtschaft und Finanzwelt“. Unter seiner Führung habe die Deutsche Bank ihr internationales Engagement ausgebaut und damit auch den Finanzplatz Frankfurt/Rhein-Main gestärkt. „Unser Mitgefühl gehört seiner Familie und seinen Angehörigen“, erklärte Rhein. „Das Land Hessen wird sein Andenken in Ehren halten.“
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