Düsseldorf – Der Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich in der Fotografie besonders verdient gemacht haben. Er ist mit 15.000 Euro dotiert. Der dazugehörige Förderpreis, mit 5.000 Euro dotiert, geht an die Künstlerin Farah Al Qasimi. Im Rahmen einer Feierstunde in der Kunsthalle Düsseldorf wird Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller die Ehrungen vornehmen. Die Laudatio für Ursula Schulz-Dornburg hält die Autorin, Kunst- und Medienwissenschaftlerin Dr. Christina Irrgang, die Laudatio für Farah Al Qasimi hält Alona Pardo, Head of Programmes der Arts Council Collection, in London.
Im Vorfeld der Verleihung kamen die Preisträgerin Ursula Schulz-Dornburg, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Alicia Holthausen, kommissarische Künstlerische Leiterin der Kunsthalle sowie Stephan Macháč, Koordinierungsstelle Fotografie im Düsseldorfer Kulturamt, zu einem Pressegespräch in den Salon des Amateurs zusammen.
Ursula Schulz-Dornburg: „Die Fotografie ist für mich eine zentrale Form des Erzählens. Sie ermöglicht es mir, von Orten des Vergessens und der Zerstörung zu berichten und gleichzeitig von den menschlichen Geschichten, die sich hinter diesen Orten verbergen.“
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Mit Ursula Schulz-Dornburg ehren wir eine Künstlerin, deren Werk wie kaum ein anderes die Bedeutung der Fotografie für das kulturelle Gedächtnis unterstreicht. Ihre Serien dokumentieren Orte des Übergangs – häufig in geopolitischen Randzonen, an Schnittstellen von Geschichte und Gegenwart. Doch ihre Arbeiten sind weit mehr als Dokumente. Sie sind visuelle Archive – still, konzentriert, poetisch aber auch mahnend. Die Landeshauptstadt ist stolz und dankbar, eine solch herausragende Düsseldorfer Künstlerin auszeichnen zu dürfen.“
Ausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf
Im Anschluss an das Gespräch gab es einen Einblick in die kommende Ausstellung beider Preisträgerinnen in der Kunsthalle. Anlässlich des Bernd-und-Hilla-Becher-Preises werden vom 7. Juni bis 7. September Arbeiten von Ursula Schulz-Dornburg und Farah Al Qasimi gezeigt.
Alicia Holthausen, kommissarische Künstlerische Leiterin der Kunsthalle: „Wir freuen uns außerordentlich, zwei so großartige fotografische Positionen in der Kunsthalle Düsseldorf zeigen zu können. Dass die Verleihung sowie die Ausstellung des Bernd-und-Hilla-Becher-Preises 2025 in diesem Jahr erstmals bei uns in der Kunsthalle stattfinden, ist für uns eine besondere Ehre. Insbesondere mit Blick auf die Sanierung des Hauses ab 2026 zeigt dies einmal mehr, wie eng die Verbindung zwischen der Düsseldorfer Kunstlandschaft und der Kunsthalle Düsseldorf ist.“
Ursula Schulz-Dornburg studierte von 1959 bis 1960 Fotografie und Journalismus in München und entwickelte daraufhin autodidaktisch eine eigenständige Bildsprache. Wiederholt bereiste sie Länder wie Armenien, Kasachstan, Jemen, Syrien, Indonesien, den Irak, aber auch China, Nepal, Russland und die Türkei. Sie dokumentierte dort landschaftliche Veränderungen und den Verfall von politischen Systemen. Schulz-Dornburg zählt zu einer Generation von Fotografinnen, deren Werk vornehmlich erst in den vergangenen Jahren im deutschsprachigen Raum (wieder-)entdeckt worden ist und hatte in den letzten Jahren mehrere internationale Ausstellungen.
Farah Al Qasimi studierte 2012 Fotografie und Musik an der Yale University und erhielt 2017 ihren MFA an der Yale School of Art. Ihre fotografischen, filmischen und performativen Arbeiten erschaffen Welten, die Grenzen der Identitäten überschreiten und das Geschlecht im Zeitalter eines globalen Post-Internet hinterfragen. Al Qasimi richtet ihren Blick auf das Banale im Leben und durchdringt es mit einer zeitgenössischen Ästhetik.




