München – Die BMW Group hat ihr neues Testgelände, das Future Mobility Development Center (FMDC), in Sokolov (Tschechien) feierlich eröffnet. In Anwesenheit von Petr Očko, dem stellvertretenden Minister für Industrie und Handel in Tschechien und Petr Kulhánek, dem Gouverneur der Region Karlovy Vary, nahmen Ilka Horstmeier, BMW Group Vorständin für Personal und Immobilien und Entwicklungsvorstand Frank Weber das Testgelände für vollautomatisierte Erprobungs- und Entwicklungsfahrten offiziell in Betrieb.
Als erster Entwicklungsstandort seiner Art in Mitteleuropa wird das FMDC, in das 300 Millionen Euro investiert wurden, eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Mobilitätsentwicklung des Unternehmens einnehmen. Die ehemalige Bergbauregion wird zu einem Innovationszentrum ausgebaut, das über hundert Fachkräfte beschäftigt. Mit neuen Möglichkeiten zur realen Erprobung von hoch- und vollautomatisiertem Fahren und Parken bietet das Gelände beste Bedingungen, um die virtuelle Simulation von Fahrsituationen zu ergänzen. Mit der Kombination aus virtueller Simulation und realer Erprobung wird die BMW Group den höchsten Sicherheitsansprüchen seiner Kunden gerecht. Das FMDC in Sokolov vervollständigt die bereits vorhandenen Erprobungsflächen in Aschheim bei München, Miramas in Frankreich und Arjeplog in Schweden.
„Mit unserem neuen Future Mobility Development Center haben wir ein weltweit einzigartiges Testgelände geschaffen, exklusiv entworfen für die höchst anspruchsvolle Erprobung von automatisiertem Fahren und Parken bis Level 4. Auf 600 Hektar Grundstücksfläche testen wir alle erdenklichen Fahrsituationen maximal flexibel und enorm effizient: Stadt, Land, Autobahn, genauso wie automatisiertes Parken. Das Besondere: Wir können unsere Test-Module direkt hintereinander ohne Stopp durchfahren. Das macht unsere Erprobung maximal realistisch, sicher und kundennah“, sagt Entwicklungsvorstand Frank Weber.
Das neue Testgelände ermöglicht nicht nur die Erprobung und Weiterentwicklung von technologischen Innovationen. Es steht auch für einen beispielhaften Ansatz, wie höchste Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsstandards konsequent ins Konzept integriert und umgesetzt wurden. Bei der Planung und Umsetzung der Teststrecke wurde eng mit einer spezialisierten ökologischen Bauüberwachung zusammengearbeitet.
„Mobilität elektrisch, digital und nachhaltig zu machen, geht bei der BMW Group über unsere Fahrzeuge hinaus. Wir betrachten die gesamte Wertschöpfungskette einschließlich unserer eigenen Standorte. Gemeinsam mit unseren Partnern konnten wir hier in Sokolov ein ehemaliges Tagebaugelände zu einem modernen und effizienten Testgelände weiterentwickeln und attraktive neue Arbeitsplätze schaffen“, sagt Ilka Horstmeier, Vorständin für Personal und Immobilien. „Das Future Mobility Development Center und seine Ladeinfrastruktur werden zudem zu 100 Prozent mit Grünstrom aus erneuerbarer Energieerzeugung versorgt. Dies ist ein weiterer Schritt zur Dekarbonisierung unserer weltweiten Standorte.“
Neben der Verwendung von Grünstrom wurde ein innovatives Wasserbewirtschaftungssystem installiert: Regenwasser aus der Hochbauzone wird gezielt gesammelt und zur Bewässerung der Strecken genutzt. Auch der Schutz und die Förderung der heimischen Artenvielfalt wurden bei der Planung berücksichtigt: Auf dem gesamten Gelände wurden Amphibienleitanlagen installiert, um einen sicheren Überweg für die Tiere über die Teststrecke zu gewährleisten. Für die Entstehung des Testgeländes wurden 2,2 Millionen KubikmeterErde bewegt, die durch den nahegelegenen Bergbau ausgehoben wurde. Somit wurde kein zusätzliches Land versiegelt, sondern eine brachliegende Fläche für zukunftsweisende Technologieentwicklung wiederverwendet.