Tanzfestival „Move!“ in Krefeld: Tradition trifft Erneuerung

„Move!" hat in Krefeld Tradition - und ist dennoch ein ewiger Quell für das Neue, Ungewöhnliche und Experimentelle.

Krefeld – Die 22. Tage für modernen Tanz beginnen am Freitag, 22. September 2023, 20 Uhr mit der Produktion „Hope/Less“ der Münchner Choreografin Anna Konjetzky. Zur Eröffnung auf der Studiobühne I (Inge-Brand-Saal) der Fabrik Heeder sprechen Oberbürgermeister Frank Meyer, Torsten Ehlert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes und Christine Peters von der Kunststiftung NRW. Sechs Wochen lang wird das Kulturzentrum hinter dem Hauptbahnhof danach Hauptschauplatz für zeitgenössische Tanzproduktionen und ein umfangreiches Rahmenprogramm sein.

„Move!“ bietet neben elf Tanzgastspielen auch Workshops, Lesungen, Diskussionen und spezielle Angebote für Kinder

„’Move!‘ ist längst zu einer Marke geworden“, betont die Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld, Dr. Gabriele König. „Nicht nur die Tanzszene aus der Umgebung kommt hierher, sondern auch in Krefeld hat sich ein interessiertes Publikum entwickelt. Deshalb finde ich es besonders toll, dass es Programmpunkte zur Vermittlung und sogar zum Mitmachen gibt.“ Tatsächlich finden sich in der Festival-Broschüre neben elf Tanzgastspielen auch Workshops, Lesungen, Diskussionen und spezielle Angebote für Kinder. Bei Besuchen mit Kitas und Schulklasse können junge Menschen im Jahr des Stadtjubiläums sogar kostenlos mit Bus und Bahn zu den Aufführungen fahren, wenn sie sich im Vorfeld entsprechend anmelden.

Auch Tanzgruppen aus München und Berlin sind dieses Jahr dabei

Die Tanzgruppen, die bei „Move!“ gastieren, kommen sowohl aus der nordrhein-westfälischen Szene als auch aus München oder Berlin. Zu den Kooperationspartnern gehören neben Land NRW und Kunststiftung auch die Mediothek, der Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein, das Werkhaus, das Landesbüro Tanz, das Tanzfilmfestival Köln und das Kulturzentrum „Freiraum“ in Düsseldorf. „Es geht uns bei ‚Move!‘ immer auch um Vernetzung, sowohl mit dem Publikum als auch innerhalb der Szene“, sagt Organisatorin Dorothee Monderkamp.

Formen des Widerstands und die eigene Widerstandsfähigkeit stehen im Fokus

Gemeinsam mit der Kuratorin Sarah Israel hat Monderkamp auch wieder ein zentrales Thema für „Move!“ identifiziert. „Es geht in vielen Produktionen um Formen des Widerstands und die eigene Widerstandsfähigkeit“, sagt die Festivalleiterin. So verarbeitet die schwarze Tänzerin und Choreografin Lois Alexander in ihrem Stück „Yeye“ (26. Oktober, 20 Uhr) das Trauma der Sklaverei und Unterdrückung: Inspiriert wird ihre Performance durch die Schriften der Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison. Am 29. September, 20.15 Uhr, kommt der Münchner Zirkuskünstler Kolja Huneck mit einer Art „Anti-Spektakel“ nach Krefeld. Sein Stück „CM_30″ ist eben nicht artistisch und spektakulär, sondern ein leises Spiel mit Licht, Farben und Schatten. Die Gruppe Bodytalk aus Münster setzt sich in „KOREALITY – (K)eine Geisterbeschwörung“ (24. September, 18 Uhr) mit den Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz auseinander. Zum Abschluss des Festivals geht es am 3. November, 20.15 Uhr, um Tanz als Form des Protests. „Radical Cheerleading“ vom Choreografen Zufit Simon war laut Monderkamp in anderen Städten bereits ein Renner, der vor ausverkauften Häusern gespielt wurde.

Weitere Informationen und Kartenreservierungen

Der Vorverkauf für alle Vorstellungen und sonstigen Veranstaltungen von „Move!“ beginnt am Montag, 4. September. Eine Reservierung ist möglich im Kulturbüro unter Telefon 02151/864848 oder unter www.krefeld.de/kartenreservierung. Der Eintritt für die Tanzgastspiele beträgt 13 Euro (ermäßigt: 7,50 Euro). Auf der Internetseite des Festivals (www.move-krefeld.com) sind neben sämtlichen Programminfos auch Trailer zu den einzelnen Stücken verfügbar.

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