Düsseldorf – Lorenzo Fioroni inszeniert das musikalisch opulente biblische Familiendrama, Sébastien Rouland, Generalmusikdirektor des Staatstheaters Saarbrücken, hat die musikalische Leitung. Den Stoff für sein 1881 uraufgeführtes Werk bezog Jules Massenet aus den Legenden um die judäische Prinzessin Salome, die viele Künstler seiner Zeit faszinierte. Er erzählt von der großen Liebe zwischen Jean und Salome und stellt – wie die gleichnamige Erzählung von Gustave Flaubert – deren Mutter ins Zentrum des Geschehens: Hérodiade hat ihre Tochter und ihren Mann in Rom zurückgelassen, um ihren Schwager Hérode zu heiraten. An der Seite des Tetrarchen von Judäa will sie Einfluss erlangen. Als Salome sich auf der Suche nach ihrer Mutter in den Propheten Jean verliebt, steht Hérodiade ihr bald als Konkurrentin mit feindlichen Absichten gegenüber.
Lorenzo Fioroni schreibt in seiner Regie das Prinzip der Collage groß: In seiner üppig ausgestatteten und anspielungsreichen Inszenierung wird das Publikum Versatzstücke aus verschiedenen Epochen und kulturellen Zusammenhängen entdecken – von den prächtigen Roben der Belle Époque bis zur Rucksacktouristin von heute. Die Mezzosopranistin Ramona Zaharia debütiert als Hérodiade, Bariton Bogdan Baciu und Schauspieler Andreas Bittl verkörpern gemeinsam deren Schwager und Ehemann Hérode. Luiza Fatyol spielt Salomé, Sébastien Guèze den Propheten Jean. Zusammen mit weiteren Solist*innen, dem Chor und dem Extrachor der Deutschen Oper am Rhein, dem Kinderchor und den Düsseldorfer Symphonikern bringen sie dieses ebenso farbenreiche wie klangsatte Werk, das in der Tradition der französischen Grand opéra steht, auf die Bühne.
In der Opernwerkstatt am Dienstag, 23. Mai 2023, um 18:30 Uhr gibt Regisseur Lorenzo Fioroni im Gespräch mit Dramaturgin Heili Schwarz-Schütte Einblick in die Produktion. Um 19:00 Uhr haben die Besucher*innen Gelegenheit zum Besuch der Bühnenorchesterprobe. Der Eintritt ist frei.