Düsseldorf – Regie führt Michael Thalheimer. Vitali Alekseenok leitet die Düsseldorfer Symphoniker und das mit Ekaterina Sannikova (Tatjana), Bogdan Baciu (Eugen Onegin), Ramona Zaharia/Anna Harvey (Olga), Ovidiu Purcel/David Fischer (Lenski) und Bogdan Taloş (Fürst Gremin) exquisit besetzte Ensemble.
Als Eugen Onegin in Tatjanas geordnetes Leben tritt, erscheint er ihr wie eine Gestalt aus ihren Romanen. Hals über Kopf verliebt sich die junge, unerfahrene Frau in den weltgewandten Lebemann. Doch dieser wehrt ihre Zuneigung ab – sein rastloser Lebenswandel eigne sich nicht für eine langfristige Bindung. Jahre später begegnet er der gereiften und mittlerweile verheirateten Tatjana wieder und erkennt, dass sie doch die Richtige für ihn gewesen wäre. Doch jetzt ist es sie, die seine leidenschaftlichen Bekenntnisse zurückweist…
In seinen „Lyrischen Szenen“ konturierte Peter Tschaikowsky mit feinem psychologischem Gespür die unerfüllten Sehnsüchte einer sich selbst überdrüssig gewordenen Gesellschaft. Wie der Komponist legt auch Regisseur Michael Thalheimer den Fokus nicht auf die äußere Handlung, sondern auf das Innenleben der Figuren: die Melancholie ihres Daseins, ihre Einsamkeit, ihre Fremdheit gegenüber realen Herausforderungen, ihre Suche nach dem Sinn des Lebens. In Tatjana, Lenski und Eugen Onegin begegnen uns keine Helden, sondern sehr moderne Figuren. Was wollen, was empfinden sie? Und woran scheitern sie?
Nach „Otello“, „Macbeth“ und „Parsifal“ erzählt Michael Thalheimer „Eugen Onegin“ in seiner auf das Wesentliche konzentrierten Regiesprache und arbeitet dabei erneut mit Henrik Ahr (Bühnenbild), Michaela Barth (Kostüme) und Stefan Bolliger (Lichtdesign) zusammen.