Düsseldorf – Mit Giuseppe Verdis „Nabucco“ stellt sich Vitali Alekseenok als neuer Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein vor. Alternierend mit der neuen Kapellmeisterin Katharina Müllner, mit fast 100 Sängerinnen und Sängern und den Düsseldorfer Symphonikern bringt er die Oper zum Klingen, die Verdi über Nacht berühmt machte.
Im Mittelpunkt von Ilaria Lanzinos Inszenierung steht die Befreiung zweier Völker, die von ihren Machthabern in einen aussichtslosen Krieg gegeneinander getrieben wurden und dennoch einen Weg zueinander finden. Der babylonische Herrscher Nabucco (Alexey Zelenkov) und Zaccaria (Liang Li), der Anführer der Hebräer, weichen keinen Zentimeter von ihren konträren Standpunkten ab, während der Alltag des Krieges immer neues Leid zulasten beider Völker bringt. Auch vor den eigenen Familien macht der scheinbar unlösbare Konflikt nicht Halt.
Giuseppe Verdi bereitet in seiner Erzählung alttestamentarischen Geschehens dem Chor die große Bühne. Das Kollektiv gibt hier mit unvergleichlich dramatischer Wucht den Ton an – für die Hoffnung, für den Zusammenhalt und für die Menschlichkeit. Diese Kraft vermittelt Ilaria Lanzino auch in ihrer Inszenierung und untersucht im Team mit Dorota Caro Karolczak (Bühne), Carola Volles (Kostüme) sowie Andreas Etter und Fabio Stoll (Video) Themen wie den Verlust des Zuhauses, den Drang nach Vergeltung, das Einreißen von Grenzen und den Frieden, der immer anders kommt, als man erwartet.