Neues Programm des Ballett am Rhein

Das neue Programm des Ballett am Rhein widmet sich in drei unterschiedlichen Tanzsprachen verschiedenen Facetten eines urmenschlichen Themas.

Düsseldorf – Neben einer Neuinterpretation von Strawinskys berühmtem Frühlingsopfer – „Le Sacre du printemps“ –von Shootingstar Marcos Morau kommt mit „The Cage“ von Jerome Robbins ein vom Insektenreich inspiriertes Ritual einer männermordenden Frauengemeinschaft auf die Tanzbühne. Ballettdirektor und Chefchoreograph Demis Volpi nähert sich mit einer Uraufführung zu Richard Strauss΄ „Metamorphosen“ dem Thema von einer anderen Seite: Sein „The thing with feathers“ ist eine Suche nach dem, was dem Opfern folgt, ein Hoffnungsschimmer. Unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Vitali Alekseenok gestalten die Düsseldorfer Symphoniker den musikalischen Part des Abends. Premiere ist am Samstag, 29. April 2023, um 19.30 Uhr im Opernhaus Düsseldorf.

Vor etwa 110 Jahren stellte Vaslav Nijinsky zu einer neuen Komposition von Igor Stravinsky in Paris die Ballettwelt auf den Kopf: Ihr „Le Sacre du printemps“ sorgte für Tumulte und Empörung, aber ebenso für Begeisterung und Aufbruchstimmung. Rückblickend gilt es als Geburtsstunde des modernen Tanzes. Für das Ballett am Rhein hat der auf vielen großen Bühnen gefeierte Choreograph Marcos Morau den Stoff neu interpretiert und zeigt seine heutige Sicht darauf. Morau ist für seine theatralen, bildstarken Inszenierungen bekannt, bei denen Einflüsse aus Theater, Film und Fotografie mit Tanz zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen.

Um eine matriarchale Gemeinschaft von insektenartigen Kreaturen, denen Männer als Beute zum Opfer fallen, geht es in Jerome Robbins‘ „The Cage“ aus dem Jahr 1951. Der spätere Choreograph der „West Side Story“ bringt in diesem Stück mit glasklarem neoklassischen Vokabular, das er um ballett-untypische Eigenheiten bereichert, eine verstörende, aber durchaus unterhaltsame Geschichte auf die Bühne.

Mit der Leere, die dem Akt des Opferns folgt, mit Bewusstwerdung über Vergänglichkeit und Verlust und dem Erkennen des Lebens als ewiges Kommen und Gehen, setzt sich Demis Volpi in seiner Neukreation „The thing with feathers“ auseinander. Musikalische Basis seiner Arbeit sind Richard Strauss΄ „Metamorphosen für 23 Solostreicher“ – entstanden im Jahr 1945 als Reaktion auf das – auch kulturell – zerstörte Deutschland.

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