Krefeld – Auf dem Spielplan stehen fünf Premieren. „In all unseren Stücken von Woyzeck bis Rumpelstilzchen erleben wir, dass die Figuren aus Liebe handeln“, sagt Intendantin Isolde Wabra. Im September wird es auf den beiden Bühnen der Fabrik Heeder jeweils eine Eröffnungspremiere geben: „Emil und die Detektive“ am 10. September sowie „Woyzeck“ am 15. September 2023.
Neue Dramaturgin Vera Ring
Mit der neuen Spielzeit wechselt Vera Ring vom Schauspiel Essen an das Krefelder Kresch-Theater. Dort wird sie als Dramaturgin arbeiten und zudem für die Bereiche Theaterpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich sein. Ring studierte Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaft in Düsseldorf. Als Dramaturgin, später als Chefdramaturgin war sie an der Landesbühne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven engagiert. Sie wechselte 2003 an die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach. Ab der Spielzeit 2008/2009 übernahm sie die Leitung der Schauspieldramaturgie. Seit der Spielzeit 2010/2011 ist sie als Chefdramaturgin und ab 2012/2013 zudem als Stellvertretende Intendantin am Schauspiel Essen tätig.
Woyzeck
Gleich zwei Klassiker stehen zum Auftakt der Spielzeit auf dem Programm. Nach dem Kinderbuch von Erich Kästner ermitteln erstmals am Sonntag, 10. September, „Emil und die Detektive“ auf der Bühne der Fabrik Heeder. Emil wird während der Zugfahrt zu seiner Großmutter in Berlin beraubt. Ein Dieb stiehlt ihm Geld. Aber Emil und zahlreichen Kindern als Helfer gelingt es, den Dieb dingfest zu machen. Die zweite Eröffnungspremiere ist am Freitag, 15. September, „Woyzeck“ des Dramatikers und Dichters Georg Büchner (1813-1837) – gleichzeitig Abiturstoff im kommenden Schuljahr. „Ich sehe es als wichtigen Auftrag an, den Lesestoff der Schulen auf der Bühne lebendig werden zu lassen und in den Austausch mit den jungen Menschen zu gehen“, erklärt Wabra, die hier Regie führen wird. „Woyzeck“ zählt zu den wichtigsten Dramen und zu den meistgespielten Stücken auf deutschen Bühnen.
Krefelder Bäuerin Anna Tervoort
Am 21. Oktober folgt die Premiere von „Anna Tervoort, Gerechte unter den Völkern“. Im Jahr des Stadtjubiläums wird so an die Krefelder Bäuerin Anna Tervoort erinnert. Während des Zweiten Weltkriegs versteckte sie auf ihrem Hof eine jüdische Mutter. Tervoort war eine bodenständige und bescheidene Frau. In der Gedenkstätte Yad Vashem wird sie als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Anna Brückner heiratete 1936 den Bauern Peter Tervoort. Er wurde in den Krieg einberufen, und so übernahm sie die alleinige Verantwortung für den Hof. Anfang 1945 versteckte sie Johanna Werner, die jüdische Ehefrau ihres Schwagers. Der jungen Mutter drohte die Deportation. Es verbreiteten sich Gerüchte über eine Jüdin auf dem Hof, und dies brachte auch die Familie von Anna Tervoort in Gefahr.
Rumpelstilzchen
An die erfolgreichen Weihnachtsmärchen-Inszenierungen der vergangenen Jahre soll in der kommenden Spielzeit „Rumpelstilzchen“ von den Brüdern Grimm in einer Fassung von Isolde Wabra anknüpfen. Die Premiere wird am Sonntag, 3. Dezember, auf Studiobühne I stattfinden und an den Adventwochenenden auch die Familien erfreuen. Die Schulen können bereits zu Schulbeginn die Termine auf der Homepage abrufen, um sich rechtzeitig Karten zu sichern.