Duisburg/Leipzig – Überall formierten sich im nationalsozialistisch geführten Deutschland Gruppen, die sich nicht mit der staatlich verordneten Jugendkultur identifizierten. In Leipzig hießen sie Meuten, im Rheinland Ruhr- oder Edelweißpiraten. Kleidungsstil, Musik und Freizeitaktivitäten schweißten sie zusammen. Durch ihr Auftreten, aber auch durch politische Aktionen gerieten sie in Konflikt mit der NS-Ideologie und ins Fadenkreuz der Gestapo. Unter der künstlerischen Leitung von Regisseur und Musiker Schorsch Kamerun arbeiten junge Menschen in Leipzig und Duisburg zur Geschichte dieser Jugendgruppen und zur Rolle von Jugendkultur damals und heute: Wann wird Unangepasstheit zu Opposition, wann Opposition zu Widerstand? Dabei geht es gleichermaßen um das Erinnern wie um das Setzen neuer Zeichen für die Freiheit. „SOUNDS OF RESISTANCE“ zieht eine bewusste Verbindungslinie zwischen West und Ost, zwischen einem der alten und einem der nicht mehr wirklich neuen Bundesländer, um Gemeinsamkeiten und die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns für die Freiheit sicht- und fühlbar zu machen.
Die Arbeit am Projekt „SOUNDS OF RESISTANCE“ mündet in drei eigenständige Teilprojekte: Den Anfang macht die musiktheatrale Performance „Meuten Memorial Movement“ auf dem Lindenauer Markt in Leipzig am 25. April 2025. Weiter geht es mit der Performativen Installation und dem Szenischem Konzert „House of Resistance“ im Theater Duisburg am geschichtsträchtigen Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, der sich am 8. Mai 2025 zum achtzigsten Mal jährt. Als bleibendes Ergebnis entsteht außerdem mit „Sounds of Resistance“ ein für Mobilgeräte optimiertes digitales Klangarchiv, in dem sowohl historisches Hintergrundmaterial als auch audiovisuelle künstlerische Inhalte für alle Interessierten dauerhaft zur Verfügung stehen und fortlaufend ergänzt werden können.