Düsseldorf – Im fahlen Schein einer Kerze lässt der Dichter Hoffmann die unglücklichen Liebschaften seiner Vergangenheit vor seinem inneren Auge Revue passieren: die fügsame Olympia, die sich als Automat entpuppt. Die düstere Antonia, die durch eine geheimnisvolle Krankheit von ihrem eigenen Gesang dahingerafft wird. Und schließlich die leidenschaftliche Kurtisane Giulietta, die im Auftrag des finsteren Dapertutto Hoffmanns Spiegelbild stiehlt und ihn sogar zu einem Mord verleitet. Hoffmann durchlebt diese Geschichten in allen Farben. Immer an seiner Seite: Die Muse, die ihn in Gestalt seines Freundes Nicklausse begleitet und dafür sorgt, dass er sich in der Liebe nicht verliert, sondern seiner Berufung als Künstler folgt.
Die skurril-phantastischen Geschichten vom künstlerischen Schaffen und Scheitern, die in Jacques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“ verwoben sind, kommen am Sonntag, 13. April 2025, um 18.30 Uhr in einer Koproduktion mit der Oper Graz im Opernhaus Düsseldorf auf die Bühne. Gleich vier unterschiedliche Regiesprachen erwecken sie zum Leben: das britische Theaterkollektiv „1927“, dessen multimediale Inszenierungen bereits Barrie Koskys „Zauberflöte“ zum Welterfolg machten; der australische Puppenspieler Neville Tranter mit seinen lebensgroßen, bizarren Klappmaulpuppen; die niederländische Choreographin Nanine Linning, in deren Arbeiten verschiedene Künste ineinanderfließen; und schließlich Regisseur Tobias Ribitzki, der die unterschiedlichen Teile phantasievoll miteinander verbindet.
Die vielen Rollen sind fast alle aus dem eigenen Ensemble besetzt: Ovidiu Purcel gibt sein Debüt als Hoffmann, Maria Kataeva und Kimberley Boettger-Soller begleiten ihn alternierend als Niklausse. Elena Sancho Pereg (Olympia), Daria Auguštan/Sylvia Hamvasi (Antonia) und Sarah Ferede (Giulietta) treten als Geliebte in Hoffmanns Leben, während ihm Bogdan Taloş in vier mephistophelischen Gestalten begegnet. Die Düsseldorfer Symphoniker spielen unter der Leitung von Frédéric Chaslin, der für den erkrankten Antonino Fogliani die musikalische Leitung der Premiere und der ersten Vorstellungen übernimmt. Der international renommierte Dirigent arbeitet an den größten Opernhäusern in und außerhalb Europas. „Hoffmanns Erzählungen“ gehört zum Kernrepertoire des Franzosen.