Düsseldorf – Was macht eine Persönlichkeit aus, welche Erlebnisse und Erfahrungen formen sie, welches Konzentrat daraus spiegelt sich in einer Unterschrift und was besiegelt man mit ihr? „Signaturen“ nennen Bridget Breiner und Raphaël Coumes-Marquet die Eröffnungspremiere in ihrem neuen Wirkungsfeld als Chefchoreographin und Direktor des Ballett am Rhein. Mit drei höchst unterschiedlichen Handschriften geben sie einen ganz persönlichen Auftakt und zeigen, was ihrer beider Tanzsprachen besonders geprägt hat.
An erster Stelle des dreiteiligen Programms steht mit Hans van Manen der vom neuen Leitungsduo liebevoll betitelte „inoffizielle Hauschoreograph des Ballett am Rhein“. Für dessen „Four Schumann Pieces“ bedeutet es eine Art Lokalpremiere, denn sie wurden bisher weder auf der Düsseldorfer noch der Duisburger Bühne gezeigt.
Das gleiche gilt für „Empire Noir“ des weltweit gefragten Choreographen David Dawson. Mit dem Stück hält erstmals überhaupt ein Werk aus Dawsons reichhaltigem Schaffen Einzug in das Repertoire des Ballett am Rhein. Bestens vertraut mit dessen anspruchsvoller Technik und expressiver Kraft ist Raphaël Coumes-Marquet, für den in seinen aktiven Tänzerzeiten Dawson etliche Rollen kreierte und dem er danach die Einstudierung seiner Stücke mit Ballettcompagnien auf der ganzen Welt anvertraute.
Mit „Biolographie“ begibt sich Bridget Breiner auf die Suche nach dem, was uns prägt und wo unsere Wurzeln liegen. In enger Zusammenarbeit mit dem Bühnen- und Kostümbildner Jürgen Franz Kirner präsentiert sie ein abstraktes Werk über die Notwendigkeit, zurückzuschauen, um nach vorne zu gehen und sich selbst als ein Ich zu definieren.