Neuss – Sie ist fester Bestandteil der 2006 gestarteten Reihe „Blue in Green“. Seitdem sind Jazzgrößen aus Deutschland und der Welt nach Neuss angereist. Sie haben dazu beigetragen, dem Jazz in seinen unterschiedlichsten Facetten eine feste Heimstätte in der Alten Post zu geben. Bei gutem Wetter wird die NJSN auch diesmal sowohl draußen wie drinnen stattfinden. Die ersten drei Acts spielen unter freiem Himmel vor dem Gebäude oder im Garten, dann geht es in weiter im Veranstaltungssaal. Jede Band startet zur vollen Stunde und spielt ein Set von etwa 45 Minuten. Der Eintritt ist wie immer frei, Spenden sind natürlich sehr willkommen.
Auf folgende fünf Formationen kann sich das Publikum freuen:
Den Auftakt gestaltet die Leon Plecity Band. Das neue Sextett um den Komponisten und Gitarristen Plecity kommt in einer ungewöhnlichen wie vielversprechenden Besetzung daher. Ohne Klavier – aber dafür mit drei Melodieinstrumenten ausgestattet – werden neue klangliche Räume ausgekundschaftet und ausgetretene Pfade verlassen. Dabei bleibt die Musik stets greifbar und verständlich. Offenheit ist hier das Stichwort und so scheut sich die Band nicht, vielfältige Möglichkeiten der elektronischen Klangverfremdung einzusetzen.
Zweiter Act des Abends ist das David Düpjohann Quartet. Düpjohann (Gitarre & Komposition) verhandelt in seiner musikalischen Forschung verschiedene Kompositions- und Improvisationsformen, die sich auch aus seiner wissenschaftlichen Forschung speisen. Traditionelle Lyrik trifft auf modulare, offene Strukturen, eigens für die Neusser-Jazzsommernacht entwickelt.
Das Quintet West traf sich vor zehn Jahren, um ein einziges Konzert zu geben. Doch beim gemeinsamen Spiel merkten die international erfahrenen Musiker George Tjong Ayong aus Frechen (Saxophon), Christoph Fischer aus Köln (Trompete, Flügelhorn), Stefan Michalke aus Aachen (Klavier, Fender Rhodes), Konstantin Winstroer aus Neuss (Bass) und Christoph Freier aus Hürth (Drums) vom ersten Takt an, dass da mehr drin sein muss. So entstand das „Quintet West”. Neben vielen entstand ein wunderbares Album mit dem Titel “Westwind”. Beim Konzert wird eine Mischung aus diesem Debütalbum und einem neuen Album präsentiert.
Hall – Weindorf – van Endert sind der vierte Act des Abends. Der schottische Multiinstrumentalist Rob Hall (Saxophon, Klarinette und Klavier), der renommierte deutsche Jazzgitarrist Philipp van Endert und der herausragende deutsche Pianist Tobias Weindorf präsentieren ein abwechslungsreiches Programm mit lyrischer, abenteuerlicher Musik und neu interpretiertem Repertoire aus dem Jazzkanon. Mit ihrer umfangreichen Tournee-Erfahrung haben sie Dutzende von Aufnahmen produziert, an denen Koryphäen wie Kenny Wheeler, Jim Mullen, Lee Konitz u.v.a mitgewirkt haben, und neue Musik aus der Feder von Solisten und Orchestern komponiert. Eine seltene Gelegenheit, diese drei Ausnahme-Musiker zusammen in dem inspirierenden Umfeld der NeusserJazzSommerNacht zu hören.
Last not least kann sich das Publikum auf das Christian Pabst Trio freuen. Der in Italien lebende deutsche Pianist und Komponist Christian Pabst präsentiert sein neustes Projekt mit dem Titel “Balbec”. Balbec ist der Name einer imaginären Küstenstadt aus dem monumentalen Buch “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” von Marcel Proust. Zusammen mit dem Jazz Echo – Preisträger André Nendza am Bass sowie dem niederländischen Schlagzeuger Erik Kooger entdeckt Pabst neue musikalische Horizonte. Christian Pabst ist auf den großen Bühnen anzutreffen (u.a. Lincoln Center New York, Concertgebouw Amsterdam, North Sea Jazz Festival, Bimhuis, etc.) und tourt regelmäßig um die ganze Welt – sowohl in Europa als auch in den USA, Südafrika, Indien, Neuseeland, Australien, Türkei, etc. Er studierte im Rahmen des European Jazz Masters Klavier an den Konservatorien von Amsterdam, Paris und Kopenhagen. Im Anschluss folgte ein Studium der Filmmusik in Amsterdam. Er war Pianist des Bundesjazzorchester und hat mit seinem preisgekrönten Klaviertrio zahlreiche Erfolge gefeiert.