Düsseldorf – Klarinettistin Sharon Kam wird neue Artist in Residence der Tonhalle Düsseldorf. In der Saison 2024/25 wird die deutsch-israelische Musikerin ihre unglaubliche Vielseitigkeit in sieben Konzerten zeigen und sich die Bühne auch mit Familienmitgliedern und Freunden teilen: Sie glänzt in Max Bruchs Doppelkonzert für Klarinette und Viola, in dem ihr Bruder Ori als zweiter Solist auftreten wird. Sie spielt in kammermusikalischer Besetzung Werke von Debussy, Messiaen und Brahms. Und sie tritt als Solistin bei zwei Comedykonzerten auf – in einem dirigiert Sharon Kams Ehemann Gregor Bühl die Düsseldorfer Symphoniker.
Intendant Michael Becker betonte, welch enorme künstlerische Entwicklung die Düsseldorfer Symphoniker in den vergangenen Jahren genommen hätten und dass das internationale Renommee des Orchesters und der Tonhalle Düsseldorf spürbar gewachsen sei: »Man hat die Tonhalle auf dem Radar und plant Düsseldorf als Station des Konzertkalenders ein, das merken wir am gestiegenen Interesse der Künstleragenturen genauso wie an der Zusage von großen Namen des Klassikbetriebs. Herausragende Dirigenten und Solisten unserer Zeit wollen mit den Düsseldorfer Symphonikern auftreten und in Konzerten unter der Sternenkuppel der Tonhalle begeistern.«
In der Saison 2024/25 debütieren die Dirigenten Markus Poschner, Michael Sanderling, Kahchun Wong, Jonathon Heyward und Andris Poga am Pult der Düsseldorfer Symphoniker, als Solistinnen und Solisten sind in den »Sternzeichen« u. a. Alena Baeva, Alina Ibragimova und Nicolas Altstaedt zu erleben. Der Geiger Frank Peter Zimmermann, Artist in Residence der »Corona-Saison« 2020/21, kehrt an die Tonhalle zurück, um seinen 60. Geburtstag mit Brahms‘ Violinkonzert D-Dur zu feiern.
Adam Fischer, Principal Conductor der Düsseldorfer Symphoniker, dirigiert drei »Sternzeichen«-Programme, in denen er u. a. seinen Beethoven-Schubert-Zyklus fortführt und das Düsseldorfer Publikum wieder mit magischen Mahler-Interpretationen beglücken wird. Seit der mehrfach preisgekrönten Gesamteinspielung des symphonischen Gesamtwerks von Gustav Mahler gelten Fischer, das Düsseldorfer Orchester und Mahler als Dreamteam, das auch international reüssiert – wie zuletzt im März 2024 auf einer Spanientournee. Adam Fischer wird 2024/25 zudem das 10. Menschenrechtskonzert und zwei feierliche Galas dirigieren: im September 2024 die zu seinem eigenen 75. Geburtstag und im März 2025 die der International Classical Music Awards (ICMA), die erstmalig in der Tonhalle stattfinden und das Konzerthaus zum Place to be für Vertreterinnen und Vertreter der internationalen Musikindustrie und herausragende Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt machen wird.
Dirigent Alpesh Chauhan hat gerade seinen Vertrag als Principal Guest Conductor der Düsseldorfer Symphoniker um weitere drei Jahre verlängert. In der Saison 2024/25 dirigiert er zwei »Sternzeichen«, wobei die Symphoniekonzerte im Mai 2025 versprechen, besonders spannend zu werden: Auf dem Programm steht die Uraufführung eines neuen Trompetenkonzerts von Kareem Roustom und »Das Lied von der Erde« mit den exzellenten Solisten Karen Cargill und Simon O‘Neill – Mahler einmal nicht unter der Leitung von Adam Fischer, sondern der seines jungen Kollegen Alpesh Chauhan. Der Brite wird außerdem das traditionelle Lichterfest auf Schloss Benrath und das neu konzipierte Valentinskonzert dirigieren – eine romantische Premiere im Konzertkalender der Tonhalle.
In der Kammermusikreihe »Raumstation« sind Weltstars wie Geigerin Janine Jansen und die französischen Beethoven-Experten des Quatuor Ébène zu Gast, Artist in Residence Sharon Kam spielt Konzerte mit Liza Ferschtman, Christian Poltéra und Enrico Pace sowie mit dem Jerusalem Quartet.
Die beliebte Reihe »Comedy geht ins Konzert« wird mit den Kabarettisten und Comedians fortgeführt, die schon in der aktuellen Saison für ordentliche Lachsalven im Publikum gesorgt haben: Florian Schroeder, Maxi Schafroth und Wigald Boning moderieren fünf Konzerte mit musikalischen Sparringspartnern wie dem dogma chamber orchestra, den Düsseldorfer Symphonikern, dem Stuttgarter Kammerorchester und dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, mit dabei sind etwa der Cellist Julian Steckel und die Dirigentin Anna Rakitina.
Das Neue-Musik-Festival »Schönes Wochenende« widmet sich im November 2024 dem Thema »Licht so fern – Musik zwischen Krieg und Frieden« und präsentiert u. a. eine Uraufführung des Düsseldorfer Komponisten Bojan Vuletic.
Einen Dreh- und Angelpunkt im Tonhallen-Kalender bildet stets das Angebot für Kinder und Jugendliche. In Rahmen von drei Festivals für Groß und Klein, den beliebten Familienmusikwochen, finden im Laufe der Spielzeit annähernd 90 Konzerte für Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren statt. Im Bereich der Jungen Tonhalle bricht eine neue Ära an: Dirigent György Mészáros übernimmt zu Beginn der neuen Saison die Leitung der Kinder- und Jugendorchester von Ernst von Marschall, der sich nach 35 Jahren am Pult des Jugendsinfonieorchesters (JSO) in den Ruhestand verabschiedet. Die Konzertreihen »Big Bang« mit dem JSO und dem U16-Orchester der Tonhalle sowie die multimediale »#Ignition« mit Dirigent Gordon Hamilton werden wieder einzigartige Hörerlebnisse für junges Publikum bieten.
Das innovative Projekt »Green Monday« findet im Juli 2024 seinen Abschluss. Die Tonhalle und die Düsseldorfer Symphoniker widmeten sich bei den »Sternzeichen«-Konzerten am Montagabend eine gesamte Saison lang rund um den Konzertbesuch verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen und probierten aus, wie ein Konzerthaus seine Klimabilanz verbessern kann. Auch in der Saison 2024/25 und den folgenden Jahren bleibt der Klimaschutz ein zentraler Bestandteil der Tonhallen-DNA. Um zumindest einen Teil der klimaschädlichen Emissionen zu kompensieren, die der Konzertbetrieb verursacht, haben die Tonhalle und die Düsseldorfer Symphoniker gemeinsam mit ihrem Partner VIVO Carbon ein sogenanntes Agroforst-Projekt gestartet: Ende April wurden auf den Nutzflächen des Lammertzhof, eines Biobauernhofs vor den Toren Düsseldorfs, 1.500 Pappeln gepflanzt, die in sieben Jahren bereits 15 Meter hoch sein und nachhaltig CO₂ binden werden. In naher Zukunft könnte dort auch die Vision Konzertwald Wirklichkeit werden: Zwischen den Pappelreihen soll ein Ort entstehen für Open-Air-Konzerte mit den Düsseldorfer Symphonikern.
Auch Burkhard Scheuer, kaufmännischer Geschäftsführer der Tonhalle Düsseldorf, zog im Pressegespräch zufrieden Bilanz: In wirtschaftlicher Hinsicht blickt die Tonhalle Düsseldorf auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück. Die Gesamtauslastung der Eigenveranstaltungen lag bei 88 Prozent, was in etwa dem Vor-Corona-Niveau von 2019/20 entspricht. Publikumsstärkste Reihe sind die Symphoniekonzerte »Sternzeichen« mit den Düsseldorfer Symphonikern. Jüngst konnte die Tonhalle einen bedeutenden Rekord vermelden: Noch nie haben so viele Klassikfans ein Abonnement abgeschlossen wie für diese Spielzeit. Mit 5.667 Abonnentinnen und Abonnenten hat die Tonhalle damit den früheren Spitzenwert in der bislang erfolgreichsten Saison 2019/20 eingestellt. Insgesamt führte die Tonhalle in der laufenden Saison 287 Veranstaltungen durch, wovon rund zwei Drittel auf Eigenveranstaltungen und ein Drittel auf Gastveranstaltungen im Vermietungsgeschäft entfielen.