Düsseldorf – Immer noch wird Judenfeindschaft als historisches Phänomen betrachtet und vorwiegend mit dem Nationalsozialismus verknüpft. Dass Antisemitismus jedoch ein alltägliches Problem für Jüdinnen und Juden in Deutschland darstellt, er verschiedene Formen annimmt und in allen Schichten der Gesellschaft anzutreffen ist, darauf weisen empirische Studien seit Jahren hin. So vermeiden es etwa 70 Prozent der hier lebenden Jüdinnen und Juden aus Gründen des Selbstschutzes sich als jüdisch erkennbar zu geben.
Mit der Wanderausstellung, die nicht nur grundsätzlich über Antisemitismus informiert, sondern einen Einblick in verschiedene Facetten (Antijudaismus, modernen Antisemitismus, israelbezogenen Antisemitismus) gibt, leistet die Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e. V. einen wichtigen Beitrag zu einer antisemitismuskritischen Bildungsarbeit. Die Perspektiven und Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie die Bedrohungslage und Diversität jüdischen Lebens in Deutschland werden durch die Stimmen dreier jüdischer Protagonistinnen greifbar gemacht.
Eine Ausstellung der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e. V. in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum Düsseldorf.