Zeitreise in das „dunkle Zeitalter“ im Kreismuseum Zons

Zum 650. Jubiläum der Stadt Zons zeigt das Kreismuseum Zons die Ausstellung „Zeitreise in das ´dunkle Zeitalter´ – Die Kultur des Mittelalters“.

Rhein-Kreis Neuss – Vom 14. Juli bis 10. September 2023 erhalten Interessierte Einblicke in die vielfältige Kultur des Mittelalters. Konzipiert und organisiert wurde die Ausstellung von Berenike Babeliowsky, die noch bis August ihr Freiwilligenjahr im Kreismuseum absolviert.

„Es hat mir viel Spaß gemacht, mich so intensiv mit dem Mittelalter auseinanderzusetzen und selbstständig Ideen zu entwickeln und umzusetzen“, sagt sie über das Projekt, das sie eigenverantwortlich im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes umgesetzt hat. Sie interessiert sich auch privat für das Mittelalter, so dass es ihr leicht fiel, die Ausstellung interessant zu gestalten. Die dem Mittelalter nachempfundene Kleidung kam aus ihrem privaten Besitz, während andere Ausstellungsstücke aus der Burg Friedestrom stammen. So ergänzt die Schau „Zeitreise in das ´dunkle Zeitalter´ – Die Kultur des Mittelalters“ die Sammlung des Kreismuseums zur Archäologie: Zu sehen sind auch archäologische Ausgrabungen des Burggeländes Friedestrom; Funde aus dem Mittelalter wie beispielsweise Scherben geben einen Einblick in den Alltag.

Besucher erhalten einen eindrucksvollen Einblick in viele unterschiedliche Bereiche des Mittelalters: Thematisiert werden unter anderem Religion, Kunst, Essen und Trinken, Sprache und Literatur, Musik sowie Freizeitgestaltung. Vieles ist interaktiv: Ein Mühlespiel lädt zum Verweilen ein, und Interessierte können versuchen, eine mittelalterliche Schrift zu entziffern. Als Hintergrundmusik läuft ein Lied von Walter von der Vogelweide, das Berenike Babeliowsky selbst mit ihrem Hümmelchen, einer Dudelsack-Variante, einspielte.

Die kommissarische Museumsleiterin Verena Rangol betont: „Es ist uns sehr wichtig, den jungen Freiwilligen neben der alltäglichen Mitarbeit im Museum auch die Möglichkeit zu geben, selbst ein größeres Projekt zu entwickeln. Frau Babeliowsky hat das vorbildlich umgesetzt.“ Sie weist darauf hin, dass die Bezeichnung des Mittelalters als „dunkles Zeitalter“ vermuten lässt, dass die mittelalterliche Kultur wenig oder rein gar nichts zu bieten habe. „Doch die Entwicklung der Kultur machte in der Zeit von etwa 500 bis 1500 nach Christus keine Pause. Ganz im Gegenteil: Das Mittelalter hat so viel zu bieten, dass die Ausstellung nur einzelne Aspekte aufgreifen kann“, so Verena Rangol.

Für die 20-jährige Berenike Babeliowsky geht das Freiwilligenjahr demnächst zu Ende, doch für sie steht fest: „Es war spannend zu lernen, wie ein Museum funktioniert, hinter die Kulissen zu schauen und bei Veranstaltungen mitzuwirken. Darüber hinaus bietet das freiwillige Jahr im Kreismuseum Zons viele Möglichkeiten, sich selber weiterzuentwickeln“, sagt sie. Ihre Nachfolgerin startet am 1. September den Freiwilligendienst im Kreismuseum Zons.

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