Sonderausstellung auf Burg Altena feierlich eröffnet

Mit vielen Gästen und prominenter Unterstützung fand am Sonntag der Festakt zu 150 Jahre Freunde der Burg Altena und die Eröffnung der neuen Sonderausstellung auf Burg Altena statt.

Märkischer Kreis – Die Ausstellung „Rückblick – 150 Jahre Museumsgeschichte in Altena“ bildet den Höhepunkt des doppelten Jubiläums. Auch Heimatministerin Ina Scharrenbach gratulierte. Landrat Ralf Schwarzkopf begrüßte bei dem Festakt am Sonntagvormittag gemeinsam mit NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach viele Gäste. „Ohne das ehrenamtliche Engagement der Freunde der Burg Altena gäbe es weder die Museen, noch das Kreisarchiv mit seiner landeskundlichen Bibliothek. Sie haben 1875 den Grundstein für Kultureinrichtungen von überregionaler Bedeutung gelegt. Bis heute sind die Freunde der Burg Altena ein unverzichtbarer Partner, wenn es darum geht, Geschichte zu bewahren und erlebbar zu machen. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Kreisverwaltung, der Stadt Altena und vielen Unterstützern sorgen sie dafür, dass unsere Burg so ein großes kulturelles, touristisches und historisches Highlight im Kreis ist. Bedanken möchte ich mich auch bei Ina Scharrenbach. Dass die Ministerin zu diesem Anlass persönlich vor Ort ist, zeigt die Wertschätzung und die Strahlkraft“, sagte Landrat Ralf Schwarzkopf. Bernd Falz, Vorsitzender der Freunde der Burg Altena e.V., ergänzte: „Seit eineinhalb Jahrhunderten stehen wir mit Herzblut für den Erhalt und die Weiterentwicklung unserer Museen. Die Freunde der Burg Altena haben immer das Ziel verfolgt, Geschichte lebendig zu halten – in enger Zusammenarbeit mit dem Märkischen Kreis, den Museen und dem Land NRW. Diese Ausstellung ist auch ein Dank an alle, die dieses Engagement über Generationen getragen haben.“

In ihrem Grußwort würdigte Heimatministerin Ina Scharrenbach die Bedeutung der Burg Altena und bezeichnete sie als eine der schönsten Höhenburgen, die es in Deutschland gibt. Sie lobte das außergewöhnliche Engagement der Freunde der Burg Altena und die Menschen, die hier unterstützen. Die Landesregierung habe die Arbeit der Museen Burg Altena in den vergangenen Jahren kontinuierlich begleitet und gefördert. Unter anderem flossen Landesmittel aus dem Programm Heimatzeugnis in die digitale Aufwertung der Museen, die Aufwertung des Weyhe-Parks auf dem Burgberg sowie in die neue Burgbeleuchtung. Ina Scharrenbach versicherte: „Wir bleiben als Landesregierung NRW weiter an Ihrer Seite.“

Ausstellungskuratorin Dr. Agnes Zelck schlug in einem Bildvortrag den Bogen von den Anfängen der Museumsarbeit im Jahr 1875 bis in die Gegenwart und gewährte einen kurzen Blick in die Zukunft. Sie erläuterte, wie sich das älteste regionalgeschichtliche Museum Westfalens im Laufe der Zeit verändert hat – und mit welchen Innovationen es auf aktuelle Anlässe und Herausforderungen reagierte. In der anschließenden Eröffnung der Sonderausstellung sagte Dr. Agnes Zelck: „Unsere Ausstellung 150 Jahre Geschichte der Museen des Märkischen Kreises erzählt nicht nur die Entwicklung der Häuser, sondern auch über die Arbeit all jener Menschen, die mit Leidenschaft gesammelt, bewahrt, ausgestellt und vermittelt haben.“

Ganz besonders ist das rekonstruierte Biedermeierzimmer, das nach rund 25 Jahren wieder seinen Weg in die Burgmauern gefunden hat. Originale Möbelstücke und Ausstellungsgegenstände aus dem Museumsdepot wurden mit viel Liebe zum Detail zusammengeführt. „Dieses Zimmer war bis zur Neukonzeption der Burgmuseen im Jahr 2000 Teil der Dauerausstellung. Es wieder einzurichten, war für mich eine Herzensangelegenheit“, berichtete Dr. Zelck.

Museums- und Sammlungsgeschichte

Die Ausstellung gliedert sich in zwei Themenbereiche: Im ersten Teil steht die Museums- und Sammlungsgeschichte im Fokus – von der Gründung des „Vereins für Orts- und Heimatkunde im Süderlande“ über den Bau des ersten Museumsgebäudes in der heutigen Fritz-Thomée-Straße 17 bis hin zum Umzug auf die wiederaufgebaute Burg Altena während des Ersten Weltkriegs und den Meilenstein „Burg 2000“. Mit dem Großprojekt „Burg 2000“ erfuhren die Museen Burg Altena eine völlige Neukonzeption. Und mit den multimedialen und digitalen Ergänzungen der Dauerausstellung in den vergangenen fünf Jahren entstanden zahlreiche neue Formate und ein breites Repertoire, bei dem Erleben und Nachvollziehen im Vordergrund der Vermittlung stehen.

Der zweite Teil widmet sich den vier zentralen Aufgaben eines Museums: sammeln, bewahren, ausstellen und vermitteln. Besucher erfahren dabei, wie sich Arbeitsweisen und Ausstellungskonzepte im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Und wie heute der Zugang zur Geschichte erleichtert wird.

Zahlreiche Originalobjekte aus dem Depot, historische Dokumente und Leihgaben aus Privatbesitz geben spannende Einblicke. Zu sehen sind unter anderem ein Reliefblock des spätgotischen Herscheider Altars, historische Bestandsbücher, Entwurfszeichnungen des Berliner Ausstellungsarchitekten Professor Jürg Steiner und Beispiele früherer Restaurierungstechniken. Ein weiterer Punkt ist der begleitende wissenschaftliche Katalog mit 248 Seiten und mehr als 190 Abbildungen, der die Ausstellung dokumentiert und vertieft. Der Katalog ist für 13 Euro in den Museen erhältlich und kann beim Verlag bestellt werden. Führungen durch die Ausstellung können telefonisch unter 02352 966 7034 gebucht werden. „Maßgeblich ist, dass wir die Menschen mit unserer Arbeit erreichen. Heute geht es nicht nur ums Zeigen, sondern allen voran ums Erleben und Verstehen“, erläuterte Dr. Agnes Zelck und ergänzte: „Mögen in Zukunft die Museen dazu beitragen, dass viele Menschen die facettenreiche und spannend erzählte Geschichte der märkischen Region kennenlernen. Es lohnt sich.“

Freier Eintritt, Spenden willkommen

Im Anschluss an den Festakt mit Grußworten und Festvortrag hatten die geladenen Gäste die Möglichkeit zu einer exklusiven Vorbesichtigung der Ausstellung „Rückblick – 150 Jahre Museumsgeschichte in Altena“. Dann eröffneten Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper und Dr. Agnes Zelck die Sonderausstellung für alle Interessierten. „150 Jahre Museumsgeschichte in Altena zeigen eindrucksvoll, dass Kulturpflege immer eine Gemeinschaftsleistung ist – von Ehrenamt, Politik und Verwaltung“, sagte Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper. „Die Museen Burg Altena sind weit mehr als nur ein Ort der Ausstellung. Sie sind ein Raum der Begegnung für Menschen, die sich für Geschichte und regionale Identität interessieren. Ich danke allen, die dieses Jubiläum möglich gemacht haben, und natürlich auch dem Heimatministerium von Ina Scharrenbach für die langjährige und verlässliche Unterstützung von Museen auch im ländlichen Raum.“

Viele Gäste nutzten die Chance, die Ausstellung erstmals zu besichtigen. Die Sonderausstellung ist bis zum 31. Oktober 2026 in den Museen Burg Altena zu sehen. Der Eintritt ist frei. Wer möchte, kann nach dem Motto „Pay what you want“ (Zahle, was Du willst) spenden. Ein Rahmenprogramm mit Führungen, Vorträgen und museumspädagogischen Angeboten begleitet in dieser Zeit die Ausstellung.

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