Museum Großauheim verlängert und erweitert Ausstellung

Bis zum 14. Dezember 2025 wird die Schau „Von Hanau in die Welt – Design Lars Contzen“ noch in der bisherigen Form zu sehen sein.

Hanau – Die Weihnachtspause nutzt das Museumsteam für den Umbau. „Zum neuen Jahr sind dann weitere, ausgewählte Objekte aus dem Design-Werk von Lars Contzen zu sehen“, erläutert Häfner die Idee. Die Sonderausstellung, die sich ästhetisch eingebettet über alle Räume des Museums Großauheim erstreckt, präsentiert drei Jahrzehnte Produkt- und Industriedesign von Contzen.

Lars Contzen gelang es seinen Namen zur Marke zu machen. Allein 25 Millionen Quadratmeter von ihm designte Tapeten wurden weltweit verkauft. Zudem gestaltete er Böden, Farben, Lampen, Alltagsgegenstände, Tische, Möbel, Messestände und Fertighäuser. Zuletzt entwickelte er Designs und Markenaufbau für Bier, Gin, Zahnpasta oder Aktivmöbel.

In der Ausstellung zu sehen sind von Contzen designte Produkte wie Tapeten, Tapetenbücher, Farben, Resopalplatten, Glasscheiben, Geschirr, Leuchten, Multifunktionsmöbel, Klapptische, Stühle, Bierzeltgarnituren, Getränke, Zahnpasta oder Aktivmöbel. Kurator Dr. Markus Häfner und Lars Contzen erdachten das Konzept, Contzens Werke sowohl im Sonderausstellungsbereich zu zeigen als auch in die Dauerausstellungen zur Hanauer Industriegeschichte und zu den Großauheimer Künstlern August Gaul und August Peukert zu integrieren. So interagieren Contzens Werke mit Gemälden, Plastiken, landwirtschaftlichen Geräten und Dampfmaschinen. In seinem Wirken als Produkt- und Industriedesigner verbindet Contzen Kunst mit serieller Produktion und bildet somit ein perfektes Bindeglied für die verschiedenen Sektionen zu Kunst- und Industriegeschichte im Museum Großauheim.

Lars Contzen wurde 1970 in Frankfurt am Main geboren, wuchs in Nidderau auf und besuchte in Großkrotzenburg das Kreuzburg-Gymnasium. Im Alter von 24 Jahren zog er nach Hanau, lebte 1994 bis 2002 in der Hanauer Innenstadt, darauf in Steinheim und seit 2015 in Großauheim. Zwischen 1994 und 1996 arbeitete er in einem Atelier im Windecker Schloss. Im Anschluss schuf er 1998 das Künstlerkollektiv und Gemeinschaftsatelier „Drahtwerk“ in der Frankfurter Landstraße in Hanau. Der in den ehemaligen Lagerhallen eingerichtete Contzentrade Showroom zeigte die Vielfalt seiner Designentwürfe. Von 2010 an bis 2015 mietete er den ehemaligen Großauheimer Ballsaal in der Alten Langgasse an, bevor er 2015 in derselben Straße das ehemalige Gasthaus Engel am Zollturm am Mainufer mit dem angeschlossenen historischen Bootshaus kaufte.

Unter dem Namen „Bootshaus Studio“ entwickelt Contzen dort heute Ideen für Markenaufbau, betreibt ein professionelles Fotostudio und führt dort sein Künstleratelier, in dem parallel zu Auftragsarbeiten regelmäßig freie künstlerische Arbeiten wie Malereien und Grafiken entstehen. Im Jahr 2000 erhielt Contzen von der Stadt Hanau für sein künstlerisches Werk den Cläre-Roeder-Münch-Preis verleihen. In den verschiedenen Stationen seines Schaffens kommt die enge Verbundenheit zur Region und zu Hanau zum Ausdruck.

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