Krefelder Kunstverein zeigt die Ausstellung „Intervals“

Wenn die Künstlerin Sybille Gröne über ihre Werke spricht, berichtet sie von Entstehungsprozessen und von abgeschlossenen Epochen.

Krefeld – Ihr künstlerischer Schaffensprozess ist ein fortwährender Prozess, aus einem endenden entwickelt sich immer wieder ein neuer. Das spiegelt auch der Titel ihrer aktuellen Ausstellung „Intervals“ (Intervalle) im Krefelder Kunstverein wider: ein zeitliches Intervall von einem beginnenden Punkt zu einem Endpunkt und dann weiter. Insofern taucht der Besucher mitten in diesen fließenden Prozess ein. Und so sollte ein Rundgang in der oberen Etage des Kunstvereins beginnen. Denn dort hängen ältere Arbeiten, die sich noch mit dem Zerfall und der Korrosion beschäftigten. Hier initiierte Gröne die Ausgangssituation und steuerte den Prozess, wobei sie jedoch der Natur beziehungsweise chemischen Reaktionen einen Teil des kreativen Handelns übertrug. Im Haus am Westwall sind aber mehrheitlich Werke der nachfolgenden, aktuellen Schaffensepoche zu sehen. Die Ausstellung wird am Freitag, 19. Januar, um 19 Uhr eröffnet. Zur Einführung spricht Thomas Janzen von den Kunstmuseen Krefeld.

Kohlenstaub und andere Farbpigmente

Eine minimalistische Malerei prägen Grönes neuere Bilder. Die im Kunstverein ausgestellten Arbeiten stammen meist aus Serien der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart. Sie entstanden und entstehen wiederum in einem mehrstufigen Prozess, den sie aber nun in eigenen Handlungen umsetzt. Das Sammeln und Herstellen der Farben zählt schon vor der Bildentstehung zu diesem Entwicklungsprozess. Mineralische Pigmente, Erden und Steine, zum Teil von Reisen mitgebracht, bilden dabei eine unsichtbare geschichtliche Ebene. Die hergestellten Pigmente aus unterschiedlichen Materialien werden in einen festen, saugstarken Karton eingerieben. „Zum anderen rührt Gröne mit Kohlenstaub und oder anderen Farbpigmenten eine dünne ölhaltige Lasur an, die sie mit einem Rakel über die Fläche zieht und dabei auch die unterliegende, eingeriebene Farbe fixiert“, so Janzen. Durchscheinende horizontale oder Farbaufstriche überlagern sich, laufen ineinander, bilden optisch irritierende Strukturen. Vertikale breite Pinselstriche, fein pulverisierte Kohle und Pigmente werden mit Öl zu einer lasierenden Farbsubstanz, die sich erst beim Auftragen mit darunterliegenden Pigment-, Kreide- oder Ascheschichten verbinden. Ein Ende dieser Schaffensepoche deute sich noch nicht an, so Gröne.

Öffnungszeiten im Kunstverein

Die Ausstellung „Intervals“ im Krefelder Kunstverein, Westwall 124, kann mittwochs bis freitags von 10 bis 13 Uhr und sonntags von 11 bis 13 Uhr kostenfrei besichtigt werden. Die Finissage ist am Sonntag, 10. März, von 11 bis 13 Uhr. Weitere Informationen stehen unter www.krefelder-kunstverein.de und unter www.sibyllegroene.de

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