Krefeld – In seiner dortigen Arbeit „Haus Alhmam Aldaas“ thematisiert Schneider die von Ludwig Mies van der Rohe entworfene Bauhaus-Villa als privates Wohnhaus, öffentliches Museum und Symbol der Moderne – und verweist damit auch auf Fragen zu Flucht und Migration. Für sein Projekt hatte der Künstler eine syrische Familie eingeladen, das Museum zu bewohnen – so schilderte er es bei der Pressevorstellung. Nach dem Auszug verschwanden Möbel und persönliche Gegenstände. Tapeten, Vorhänge und Spuren der Nutzung sind zurückgeblieben. Schneider hat das Projekt fotografisch und filmisch begleitet. Diese Materialien sind ab sofort bis zum 21. September im Kaiser-Wilhelm-Museum am Joseph-Beuys-Platz in der Reihe „Sammlung in Bewegung“ zu sehen.
Eine stille Reflexion
„Mit ‚Welcome‘ knüpft Gregor Schneider an die Tradition ortsspezifischer Arbeiten in Haus Esters an und führt sie konsequent weiter. Die nun im Kaiser-Wilhelm-Museum ausgestellten Fotografien und der Film erweitern das Projekt um eine stille Reflexion des bewohnten Raums. In einem klassisch musealen Raum wird Haus Esters nicht als Ausstellungsort, sondern als gelebte Architektur gezeigt“, so Museumsleiterin Katia Baudin. Ohne die Bewohner direkt abzubilden, gewähren die Aufnahmen einen Einblick in die Wohnsituation. Die fotografischen Zeugnisse vermitteln ein ungewohntes Bild von Haus Esters: nicht als Ausstellungsraum für Kunst, sondern als Wohnort, so wie der Ort ursprünglich von Mies van der Rohe vor fast 100 Jahren für die Familie Esters geplant war. Weitere Informationen stehen unter www.kunstmuseenkrefeld.de. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben kostenfreien Eintritt in die Krefelder Museen.