Düsseldorf – Unter den geladenen Gästen waren unter anderem Isabelle Poupart, Geschäftsträgerin a.i. der kanadischen Botschaft in Deutschland, und Dr. Gilbert Lupfer, Vorstand des Deutschen Zentrums für Kulturgutverluste.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Die heutige Übergabe des ‚Bildnis der Kinder des Künstlers‘ an die ‚Dr. Max and Iris Stern Foundation‘ verdeutlicht, dass sich die Landeshauptstadt Düsseldorf ihrer historischen Verantwortung bewusst ist und entsprechend handelt. Ich freue mich, dass das Gemälde in Düsseldorf verbleibt und der Öffentlichkeit zugänglich sein wird.“
Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf hatte in seiner Sitzung am 20. April 2023 die Restitution des Werkes an die „Dr. Max and Iris Stern Foundation“ beschlossen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Stern Foundation haben gemeinsam einen Weg gefunden, den Verbleib des Gemäldes in Düsseldorf zu sichern. Die Einigung mit der Stern Foundation sieht vor, dass das Werk durch einen Rückkauf in der Sammlung der Stadt verbleibt. Das Gemälde wird als Ausstellungsstück im Museum Kunstpalast künftig wieder der Öffentlichkeit präsentiert.
Isabelle Poupart, Geschäftsträgerin a.i. der kanadischen Botschaft in Deutschland: „Ich freue mich, heute der Rückgabe des Gemäldes ‚Bildnis der Kinder des Künstlers‘ (1830) von Wilhelm von Schadow an die ‚Dr. Max und Iris Stern Stiftung‘ durch die Stadt Düsseldorf unter der Leitung von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller beizuwohnen. Auch wenn dieser Restitutionsfall nun abgeschlossen ist, so bleiben viele andere Fälle, an denen verschiedenste Institutionen beteiligt sind, weiterhin offen, und ich möchte der Stiftung für ihre laufenden Bemühungen danken, die Rückgabe des kulturellen Erbes der europäischen Juden an ihre rechtmäßigen Erben zu unterstützen. Kanada setzt sich kontinuierlich für die Bekämpfung des Antisemitismus und die Förderung von Bildung, Gedenken und Forschung zum Holocaust ein.“
Die Restitution des Gemäldes erfolgt aufgrund einer Lücke in der Provenienz, die durch die Forschung nicht mehr zu schließen ist. Unter Berücksichtigung des Verfolgungsschicksals des Düsseldorfer Kunsthändlers Max Stern und seiner Familie hat sich die Stadt entschlossen, das Werk zurückzugeben. Sie folgt damit dem vierten Grundsatz der Washingtoner Konferenz von 1998, wonach beim Finden einer gerechten und fairen Lösung berücksichtigt werden sollte, „dass aufgrund der verstrichenen Zeit und der besonderen Umstände des Holocaust Lücken und Unklarheiten“ in der Provenienz unvermeidlich sind.
Dr. Clarence Epstein, Direktor des Max Stern Restitution Project: „Der Weg zur Restitution dieses zweiten Schadow-Gemäldes aus den Stern-Sammlungen war mit mehr politischen Rückschlägen behaftet als bei dem ersten Gemälde, das wir vor zehn Jahren von der Landeshauptstadt Düsseldorf zurückerhalten haben. Wir begrüßen die Entscheidung der derzeitigen Verwaltungsspitze, sich an die Grundsätze der Washingtoner Konferenz über NS-Raubkunst zu halten.“