Geitel-Gemälde geht ans Stadtarchiv Bochum

Die Sammlung des Stadtarchivs – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte ist um ein bedeutendes Exponat reicher.

Bochum – Am Donnerstag, 3. April 2025, übergab Inge Diergardt, die Lebensgefährtin des Bochumer Künstlers Ignatius Geitel (1913 – 1985), ein Gemälde Geitels an den Leiter des Stadtarchivs, Dr. Kai Rawe, als Schenkung. Es handelt sich um eine Tempera-Malerei auf Papier mit den Maßen 50 mal 45,5 Zentimeter aus den 1930er Jahren. Abgebildet ist das Mäzenenpaar Irene und Karl Gröppel. Insbesondere Irene Gröppel wird die Sammeltätigkeit des Ehepaares zugeschrieben. Das Portrait der Eheleute Irene und Karl Gröppel hat einen (stadt-)historischen Wert als Beleg des Mäzenatentums eines Bochumer Industriellenpaares und als ein frühes Werk eines später bedeutenden Bochumer Künstlers. Die Eheleute Gröppel trugen eine hochrangige Sammlung von knapp 200 Werken insbesondere expressionistischer Kunst zusammen. Ihr Portrait ist noch den ganzen April über in den Ausstellungsräumen des Stadtarchivs zu sehen.

Nach dem Krieg gehörte Geitel zu den bedeutenden Bochumer Künstlern. Er erhielt besonders in den 1950er und 1960er Jahren zahlreiche Aufträge, die sein Werk im öffentlichen Raum sichtbar machten: so schuf er mit dem Mahnmal „Niobe“ auf dem Hauptfriedhof ein großes Glasmosaik (1954), gestaltete das Keramik-Reliefbild am Walter-Gropius-Berufskolleg am Ostring (1954/55) und schuf zahlreiche Glasbilder für Kirchen und profane Gebäude: zum Beispiel in der Heilig-Geist-Kirche Bochum-Harpen, die Treppenhausverglasung des ehemaligen Stadtwerkehauses, „Klebeglasfenster“ im Erfrischungsraum Kaufhaus Kortum (1954), sowie die Treppenhäuser diverser Schulen. Später wandte sich Geitel vermehrt der Malerei zu und stellte ab 1968 regelmäßig in seinem Privathaus aus.

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