Krefeld – Ihr literarisches Werk wurde schon mehrfach ausgezeichnet: 1986 erhielt Lange-Müller den Ingeborg-Bachmann-Preis, 1995 den Alfred-Döblin-Preis, 2005 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor, 2017 erhielt sie den Günter-Grass-Preis. Die Berlinerin kommt mit ihrem Buch „Unser Ole“ am Donnerstag, 31. Juli, in die Mediothek Krefeld. Der Vorverkauf für die Lesung hat begonnen.
Elvira, Ida, Manuela und Ole – sie leben in einem Haus am Rand des Speckgürtels von Berlin. Die drei Frauen sowie der kognitiv beeinträchtigte Junge bilden eine eher unfreiwillige Wohngemeinschaft – Bedürfnisse und Abhängigkeiten halten die Personen zusammen. In diesem literarischen Kammerspiel ist aber schnell klar, die Protagonisten wurden weder von ihren Müttern geliebt, noch lieben die Mütter in der Geschichte ihre Kinder. „Es fehlt das Zwischenmenschliche, die Menschen wurden nicht geliebt“, sagt Günther. Das Quartett verbindet zudem der rätselhafte Tod oder Mord an einem von ihnen. Katja Lange-Müller erzähle die Geschichte sehr verdichtet. Zur Inszenierung des Buches gehört auch der in die Irre führende Pro- und Epilog, das Erzählte basiere auf wahres Begebenheiten – ein kleiner, witziger Seitenhieb der Autorin auf das jüngst so gefeierte autofiktionale Genre. „Es ist das fiktivste Buch, das ich je geschrieben habe“, so Lange-Müller. Die Zuhörer in Krefeld dürfen sich auf die kluge und witzige Schriftstellerin Katja Lange-Müller als Gesprächspartnerin von Moderatorin Maren Jungclaus vom Literaturbüro NRW freuen.
Vorverkauf für Lesungen hat begonnen
Der 26. Literarische Sommer – Literaire Zomer verspricht gerade für das Krefelder Publikum vier außergewöhnliche Abende. In diesem Jahr haben Dr. Thomas Hoeps und Marlene Jäger vom Niederrheinischen Literaturhaus der Stadt Krefeld sowie Kristine Günther und Simon Hoffmann von der Mediothek Krefeld eine abwechslungsreiche Mischung aus bekannten und jungen Autoren für das Programm in Krefeld ausgewählt. Der Kauf von Karten und die Reservierung von Plätzen für den Literarischen Sommer 2025 sind im Internet ab sofort möglich. Der Eintritt zu den einzelnen Lesungen kostet je zehn Euro, ermäßigt fünf Euro. Das Festivalticket kostet 35 Euro, ermäßigt 20 Euro. Wer eine Festivalkarte besitzt, muss sich für einen Euro einen Sitzplatz bei den jeweiligen Veranstaltungen reservieren.