Essen – Seit dem 25. September 2023 läuft die im Feuilleton, in den lokalen Medien und in Fachzeitschriften viel besprochene Ausstellung auf der Galerie des Regionalmuseums. Sie zeigt die abwechslungsreichen und vielschichtigen Bodenfunde aus den letzten 250 Jahren, welche die noch junge Disziplin der Archäologie der Moderne spannend vor Augen führt. Dabei offenbaren die oft erstmals gezeigten Funde auch die Geschichten der Objekte aus dem Industriezeitalter, die in keinem Archiv und in keiner Bibliothek verzeichnet sind.
Ebenfalls besonders spannend war auch das Rahmenprogramm, das sich großer Beliebtheit erfreute. Ausgebuchte Exkursionen, wie zum Beispiel in einen Bunker am Essener Hauptbahnhof und zu den Pingen im Asbachtal sorgten für großes Interesse und wurden erneut angeboten. Auch die fünfteilige Vortragsreihe führte zu einem vollbesetzten Kokskohlenbunker im Ruhr Museum und zu intensiven Diskussionen nach den Vorträgen. Diese große Nachfrage zeigt, wie wichtig die junge Disziplin der Archäologie der Moderne für unsere Gesellschaft ist und welch großes Potential in den Kleinfunden des Alltagslebens in unserer Region und im Rheinland steckt. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Schaffung eines Bewusstseins für die Relevanz der noch im Erdreich bewahrten Zeugnisse auch der jüngsten und allerjüngsten Vergangenheit. Der gleichnamige Katalog zur Ausstellung ist jetzt schon ein Standardwerk zu diesem Thema.