Deutsches Textilmuseum Krefeld stellt Jahresprogramm vor

Das Deutsche Textilmuseum Krefeld hat sein Jahresprogramm vorgestellt und führt damit auch einen neuen Ausstellungsrhythmus ein.

Krefeld – „Künftig werden wir zwei Ausstellungen in einem Jahr präsentieren“, sagt Museumsleiterin Dr. Annette Schieck. Aktuell wird noch bis zum 16. Juni die letzte jahresübergreifende Ausstellung „Prestigesache – Bürgerlicher Kleiderluxus im 18. Jahrhundert“ (bis 16. Juni) im Haus am Andreasmarkt gezeigt. Die neue Ausstellung „Artapestry 7″ folgt dann vom 21. Juli bis zum 31. Dezember. Dazu kommt in der zweiten Jahreshälfte – das konkrete Datum folgt noch – eine kleine Sonderausstellung zum Thema „Fächer“. Hier hat das Textilmuseum im vergangenen Jahr eine Schenkung erhalten, die zurzeit wissenschaftlich dokumentiert und erfasst wird.

Ausstellung „Artapestry 7″ in Krefeld

Das „European Tapestry Forum“, eine Gruppe internationaler Künstler, wurde 2001 gegründet. „Es sind alles professionelle Tapisserie-Wirker“, so Schieck. Sie zeigen seit 2005 moderne Teppichkunst unter dem Titel „Artapestry“, die immer in mehreren europäischen Staaten stattfanden – in Krefeld erstmals und zuletzt im Jahr 2006. Ab 21. Juli wird nun „Artapestry 7″ zunächst im Deutschen Textilmuseum zu sehen sein, anschließend in anderen europäischen Ländern. In einem Jury-Auswahlverfahren können sich die Mitglieder des „European Tapestry Forum“ für „Artapestry 7″ noch bewerben. Deswegen ist es momentan offen, wer seine Werke in Krefeld ausstellen wird. Einen Eindruck vermitteln Aufnahmen von vergangenen Ausstellungen unter www.tapestry.dk (Englisch). „Wir werden hier sicherlich große Wandbehänge präsentieren können“, sagt die Museumsleiterin. Zur Ausstellung ist die Veröffentlichung eines Online-Katalogs geplant.

Sonderausstellung zum Thema „Fächer“ für zweite Jahreshälfte geplant

Für die zweite Jahreshälfte bereitet die neue Volontärin Jeanne Spriet eine kleine Sonderausstellung zum Thema „Fächer“ vor. Im vergangenen Jahr erfolgte eine Schenkung aus einer Privatsammlung an das Haus. Diese umfasst unter anderem 17 Fächer aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. „Es ist eine extrem wertvolle Sammlung“, betont Spriet. In den vergangenen Wochen hat sie die einzelnen Objekte dokumentiert, über diese in der Fachliteratur recherchiert und ihre bisherigen Ergebnisse für eine Online-Datenbank des Deutschen Textilmuseums zusammengefasst. Diese sollen dort später öffentlich zugänglich werden. Aktuell kann schon ein Exponat aus der Schenkung in der Ausstellung „Prestigesache“ im Obergeschoss des Museums angeschaut werden. Der Fächer stammt aus dem 18. Jahrhundert. „Für uns ist diese Sammlung eine große Ergänzung“, betont Schieck, da sich bislang nur ein Fächer im Museumsbestand befand.

Neue Museumspädagogin realisiert neue Formate

Mit dem geplanten Umbau des kleinen Innenhofs im Textilmuseums in diesem Jahr soll die Museumspädagogik eine neue Aktionsfläche für Programme mit Kindern und Jugendlichen erhalten. Die neue Museumspädagogin Silke Büchel entwickelt und realisiert auch schon neue Formate für das Haus, wie eine interaktive Familienführung. Das Angebot eignet sich für Kinder ab sechs Jahren. Sie können sich mit ihrer Familie auf eine spannende Reise in die Vergangenheit begeben, um die Welt der Seidengewebe im 18. Jahrhundert in der laufenden Ausstellung zu entdecken. Die Teilnehmenden lernen dabei jeweils an einem Samstag im Monat fantastische Stoffe, prächtige Kleider und faszinierende Geschichten kennen. Der nächste Terim ist der 24. Februar. Passend zur Karnevalszeit wird Büchel am Samstag, 3. Februar, den Workshop „Karnevals-Masken selbst gebastelt“ anbieten. Weitere Informationen stehen unter www.deutschestextilmuseum.de

Vortragsreihe zur „Prestigesache“

Das Deutsche Textilmuseum zeigt noch bis zum 16. Juni Ausstellung „Prestigesache – Bürgerlicher Kleiderluxus im 18. Jahrhundert“. Zu sehen sind unter anderem seidene Kleidungsstücke, Gewebe und Accessoires des 18. Jahrhunderts aus eigener Sammlung, unter anderem ergänzt durch zeitgenössische Gemälde. Die Ausstellung präsentiert nicht nur die Vielfalt der seidenen Produkte, sondern beleuchtet ihre Bedeutung als Luxusgüter und Statussymbole im 18. Jahrhundert. Besondere Aufmerksamkeit in der Ausstellung gilt den Seidenverlegerfamilien von Krefeld des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Zur Ausstellung bietet das Textilmuseum eine Vortragsreihe an. Als Erste wird Dr. Patricia Strohmaier aus Köln am Mittwoch, 31. Januar, um 18 Uhr den Vortrag „Kurfürstliche Nachttöpfe, niederländische Medaillen und Neuwieder Stühle – Der Aufstieg der Krefelder Familie von der Leyen“ halten. Der Eintritt in das Museum am Andreasmarkt ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Termine der weiteren Vorträge stehen unter www.deutschestextilmuseum.de

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