Düsseldorf – Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 und besonders mit der russischen Sprengung des Kochowka-Staudamms am 6. Juni 2023 steht der Fluss Dnipro (russ. Dnepr) im Fokus der Weltöffentlichkeit. Als längster Fluss der Ukraine und drittgrößter Europas ist er als Wasserquelle und Symbol zentral für die Ukraine, aber auch relevant für Russland und Belarus. Galyna Spodarets, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Potsdam, wirft einen neuen Blick auf die europäische Flusswelt und zeichnet mit dem Dnipro deren Bedeutungsvielfalt nach.
Auf einer breiten Quellenbasis konzeptualisiert sie den Fluss unter anderem als christlichen Erinnerungsort, als Raum nationaler ukrainischer Mythen, aber auch als Schauplatz der Katastrophe von Tschernobyl oder als Grenze zwischen Ost und West. Aus einer interdisziplinären Perspektive wird der Weg dieses historischen und kulturellen Raums aus dem Mittelalter bis in die postsowjetische Zeit aufgezeigt und fördert so das Verständnis der kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung dieses großen europäischen Flusses.
Die Reihe „Ukraine im Fokus“ wird konzipiert und getragen von dem Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Düsseldorf-Czernowitz e.V., Erinnerung lernen, der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, dem Generalkonsulat der Ukraine in Düsseldorf, Ridne Slowo e.V., dem Gerhart-Hauptmann-Haus, Respekt und Mut sowie den Stadtbüchereien Düsseldorf.
