Ausstellungsvorbereitungen im Archäologischen Museum Krefeld

Für die Ausstellung „Römer versus Bataver. Die Schlacht von Gelduba" laufen die letzten Vorbereitungen im Archäologischen Museum Krefeld.

Krefeld – Die Vitrinen werden zurzeit noch mit Exponaten bestückt – darunter auch detailgetreue Dioramen mit szenischen Darstellungen. Einer dieser Miniaturansicht zeigt ein Trophaeum, ein Sieges-Denkmal. Die Römer bauten ein solches an der Stelle auf, an der sich eine Schlacht zu ihren Gunsten wendete und die Feinde flüchteten. Der Krefelder Stadtarchäologe Dr. Hans Peter Schletter konnte erstmals in Deutschland die Spuren von zwei Trophaea auf einem antiken Schlachtfeld nachweisen – in Krefeld. Die dramatische Schlacht wird nun erstmals ab Donnerstag, 11. April, Thema einer Ausstellung im Archäologischen Museum Krefeld.

Römer kämpfen gegen Römer

Unweit des Rheins trafen 69 nach Christus zwischen 20.000 und 25.000 Soldaten aufeinander – ein erbarmungsloses Mann-gegen-Mann-Blutvergießen. Die Bataver dienten mit vielen Männern in der römischen Armee als Spezialeinheit. Sie waren in allen Kampftechniken bestens ausgebildet. „Das waren keine Germanen in zottligen Fellen, sondern gut ausgebildete und mit römischen Waffen bestückte Soldaten. Die Bataver bildeten die Leibgarde von Kaiser Nero, eine Art Navy Seals“, erklärt Schletter. Und so kämpften in Gelduba eigentlich Römer gegen Römer. Nur durch einen glücklichen Zufall konnten die römischen Legionäre die Schlacht gegen den germanischen Batavern doch noch gewinnen, weil im letzten Augenblick eine römische Verstärkung eintraf. Dort wendete sich die Schlacht und dort bauten die Römer ihre temporären Siegesdenkmäler auf.

Historische Quelle und archäologische Funde

In historischen Quellen werden Kämpfe zur Zeit der Römer zwar häufig beschrieben, doch wo diese tatsächlich stattgefunden haben, bleibt oft ein Rätsel. In Deutschland konnten nur ganz selten antike Schlachtfelder durch Archäologen nachgewiesen worden: am Harzhorn (Südniedersachsen im Landkreis Northeim), in Kalkriese (Landkreis Osnabrück) und in Krefeld. Dort gibt es zudem – und das ist eine absolute Ausnahme – eine passende historische Schriftquelle. Tacitus (58 bis 120) schildert sehr genau in seinen „Historien“ den Kampfverlauf. Als Elfjähriger wird er selbst kaum ein Augenzeuge gewesen sein. Ihm wurde jedoch wohl aus „erster Hand“ über das Ereignis berichtet. Denn seine Angaben decken sich mit den Ausgrabungen und Funden der vergangenen Jahrzehnte in Krefeld.

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