Düsseldorf – Zur Eröffnung fand ein portugiesisches Gartenfest statt. Unter den Gästen waren unter anderem auch Joana Sousa Monteiro, Direktorin Stadtmuseum Lissabon, Bruno Alexandre Gonçalves Neves, Direktor des Museums der Marine Akademie Portugal, Lidia Nabais, Generalkonsulin von Portugal in Düsseldorf, und Carsten Land, Kurator der Ausstellung „Junge portugiesische Architektur“.
Beide Ausstellungen werden bis zum 7. Januar 2024 im Stadtmuseum gezeigt. Die Ausstellung „Allianzen: Düsseldorf/Lissabon“ verfolgt die Verbindungen zwischen Düsseldorf, dem Niederrhein und Lissabon, die seit dem 15. Jahrhundert durch Allianzen der Heiratspolitik bestehen.
Das Stadtmuseum Düsseldorf hat sich dazu zusammen mit seinem Partner, dem Stadtmuseum Lissabon, auf Spurensuche begeben. Dabei wurden drei historische Hochzeiten aus dem 15., 17. und 19. Jahrhundert herausgearbeitet, in denen diese Verbindungen besonders nachvollziehbar werden. Innerhalb des europäischen Hochadels wurde seit der frühen Neuzeit durch Heiratspolitik ein enges Netz verwandtschaftlicher Beziehungen geknüpft, das dabei half, die fragilen Machtstrukturen zu stabilisieren.
Ausstellung mit Blick bis in die Gegenwart
Die niederrheinischen Territorien waren verwandtschaftlich eng verbunden mit den benachbarten Regionalmächten und den europäischen Großmächten. Auch das portugiesische Königshaus war bemüht, durch seine Heiratspolitik gute Beziehungen insbesondere zum mächtigen Nachbarn Spanien aufzubauen.
Die Hochzeiten und ihr Umfeld stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung, die zugleich einen Blick bis in die Gegenwart wirft. Gemälde, Pläne, Modelle und Exponate des Kunstgewerbes sowie Fotos und Videos dokumentieren die Architektur und Stadtentwicklung von Düsseldorf und Lissabon.
„Junge portugiesische Architektur“ mit Generationenzusammenhang
Die Ausstellung „Junge portugiesische Architektur“ gibt am Beispiel von ausgewählten Werken einen Überblick über das Schaffen einer neuen Generation portugiesischer Architektinnen und Architekten. Es werden unterschiedliche Strömungen und verschiedene Karrierewege gewürdigt, die sich unter den schwierigen Bedingungen des beginnenden 21. Jahrhunderts gebildet haben. Der Kurator Carsten Land beschäftigt sich seit fast 30 Jahren mit portugiesischer Architektur und hat die vorgestellte Generation aufwachsen sehen. Neben der Präsentation ihrer Werke macht die Ausstellung ihren Generationszusammenhang anhand von Lebensläufen aller Beteiligten sowie anhand einer Übersicht über das Zeitgeschehen sichtbar. Die Ausstellung versteht sich als Teil einer weitergehenden Untersuchung.
Architekturbüros (depA, Diogo Aguiar Studio, Fabio Baldo & Ana Paisano, fala, JQTS, JTVQ, NMS, OODA, pontoatelier, R/C, SIJOMA) aus verschiedenen Teilen des Landes sind mit je einem gebautem Werk präsent. Die Beiträge geben dabei nicht nur Zeugnis von den Fähigkeiten und Absichten ihrer Autorinnen und Autoren, sondern vermitteln in ihrer bewusst gewählten Bandbreite von Aufgaben und Dimensionen auch einen Eindruck von dem gesellschaftlichen Umfeld, in dem diese Generation ihre ersten Schritte machte.