Krefeld – Die von Archivleiter Dr. Olaf Richter konzipierte und realisierte Ausstellung beleuchtet nicht nur die alltägliche Präsenz von Tieren in der Samt- und Seidenstadt, sondern geht auch auf die philosophischen und ethischen Aspekte dieser besonderen Beziehung ein. Die Ausstellung thematisiert dabei auch bislang unerforschte Aspekte in der Stadtgeschichte.
Tiere waren allgegenwärtig in Krefeld
In der hiesigen Geschichtsschreibung haben Tiere in der Regel eine „Nebenrolle“ gespielt. Quasi als selbstverständliches Beiwerk tauchen sie in Berichten, Darstellung, Dokumenten und Fotos zwar auf, doch ein direkter Blick auf ihre Funktion fehlt. Als Wegbegleiter der Menschen können ihre Spuren auf Krefelder Gebiet von der Steinzeit über die folgenden Jahrhunderte verfolgt werden, beispielsweise auch zur Zeit der Stadterhebung Krefelds. Damals wurde auf dem Schwanenmarkt auch Vieh gehandelt. Kühe versorgten wie heute die Bevölkerung mit Fleisch und Milch. Verschiedene Berufe waren zudem eng mit Tieren verbunden, darunter das Schlachter- und Fuhrgewerbe. Und in der ersten Blütezeit als Seidenstadt um 1760 trieben Pferde sogar Maschinen in der von der Leyen’schen Seidenzwirnerei an. Das Tier wurde vor allem als Nutztier betrachtet. Während solche Nutztiere außerhalb der Stadt geschlachtet wurden, präsentierte man exotische Tiere im neuen Zoo (1880-1914) an der Uerdinger Straße. Der Zoo erfreute sich im Laufe der Jahre als beliebtes Ausflugsziel bei den Menschen in der Region. Eine Vielzahl von heimischen und fremden Tierarten wurden als Attraktion zur Schau gestellt. Alle Ausstellungstafeln sind nun unter www.krefeld.de/stadtarchiv einsehbar.