Ausstellung „Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“ in Düsseldorf

Die Ausstellung „Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“ ist bis 4. Oktober 2023 in der ARCHITEKTENKAMMER.NRW in Düsseldorf zu sehen.

Düsseldorf – Kunst und Bau klingt speziell, ist aber viel alltäglicher, als wir denken: Ob an öffentlichen Gebäuden oder an privaten Bauten, immer wieder finden wir Kunst-und-Bau-Objekte, die überraschen, irritieren und Identität stiften. Wie sich Künstler*innen mit Zeit, Ort, Raum und Funktion der Architektur auseinandersetzen, zeigt die Ausstellung „Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“ vom Museum der Baukultur NRW, die am Mittwoch, 6. September, in Kooperation mit der Architektenkammer NRW in Düsseldorf eröffnet wurde. Bis zum 4. Oktober werden in der ARCHITEKTENKAMMER.NRW 30 exemplarisch ausgewählte Kunst-und-Bau-Objekte aus NRW ausgestellt, die gesellschaftliche Fragen spiegeln und zu neuen Blicken auf die Architektur animieren.

Zur Vernissage erklärt Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW: „Kunst-und-Bau-Projekte sind eine Einladung zur öffentlichen Diskussion. Sie bereichern nicht nur das jeweilige Bauwerk, sondern oft auch den öffentlichen Raum und die Baukultur insgesamt.“ Peter Köddermann, Geschäftsführer Programm von Baukultur NRW, betont die Relevanz von Kunst-und-Bau-Projekten: „Architektur zeigt unsere Befassung mit Raumbildung. Kunst bildet einen Spiegel gesellschaftlicher Auseinandersetzung. So gesehen lassen sich die Kunst und das Bauen nicht voneinander trennen. Kunst und Bau verpflichtet geradezu zum Dialog zwischen Architekt*innen und Künstler*innen.“

Ausstellung zeigt 30 Kunst-und-Bau-Objekte
Zu sehen sind in der Ausstellung unter anderem die „Abluftplastiken“ von Friedrich Gräsel vor der ehemaligen Westdeutschen Landesbank in Münster (Architektur: Harald Deilmann), „Large Two Forms“ vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn von Henry Moore (Architektur: Planungsgruppe Stieldorf) oder Selma Gültopraks Werk „Earth Is Blue“ am Goethe-Gymnasium in Düsseldorf (Sanierung: RKW Architektur +).

Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Modell-Beitrag des in Düsseldorf ansässigen Künstlers Horst Gläsker. Seine „Leuchttürme des Wissens“, gedacht für die Universität Duisburg-Essen, zeigen eine künstlerische Gestaltungsidee, die in besonderer Weise Hochschularchitektur profiliert: „Architektur, der umbaute Raum, ist die feste Form, ist das Ordnungsprinzip. Meine Kunst ist die freie Form, ist das Chaos-Prinzip – eröffnet Gefühle, setzt Fantasien frei und bringt ‚Seele in den Raum‘. Dem Takt der rhythmischen Strukturen von Architektur bietet Kunst den Kontrapunkt – mit Improvisationen, Farben, Formen und Intervallen – durchaus dem Jazz vergleichbar.“ Die Projekte der Ausstellung verdeutlichen die Vielfalt dieser besonderen Kunstform: Gattungen, Materialien und Dimensionen, vor allem aber unterschiedliche Formen der Entstehung und der Rezeption. Mehr als um eine Beurteilung der künstlerischen Qualität geht es darum, den Mehrwert zu zeigen, den Kunst für einen Bau, für die Bauherr*innen und die Nutzer*innen erzeugen kann; aber auch auf Grenzen und Herausforderungen hinzuweisen.

Begleitveranstaltung „Kunst UND Bau UND Stadtentwicklung“
Begleitend zur Ausstellung „Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“ laden das Museum der Baukultur NRW und die Architektenkammer NRW am Mittwoch, 13.9., um 19 Uhr in die ARCHITEKTENKAMMER.NRW in Düsseldorf zur Podiumsdiskussion „Kunst UND Bau UND Stadtentwicklung“. Darin geht es unter anderem um die Fragen, welche Rolle spielt die Kunst bei der Stadtplanung? Welche Prozesse verlangt es, Kunst und Bau und Stadtentwicklung zusammen zu denken und zu praktizieren? Wie sehen Realitäten am Beispiel der Landeshauptstadt Düsseldorf aus?

Kunst und Bau online – 18 Projekte analog in Düsseldorf
Die Ausstellung ist Teil des Projektes „Kunst und Bau in Nordrhein-Westfalen“, das Baukultur NRW im Jahr 2023 fortsetzt. Dazu gehört die digitale Kunst-und-Bau-Sammlung kunstundbau.nrw, die als Web-App dazu einlädt, Objekte in NRW zu entdecken. Mit der Web-App lassen sich Kunst-und-Bau-Projekte bequem mit dem Smartphone aufrufen – besonders ideal, wenn man unterwegs ist und Kunst und Bau vor Ort erleben möchte. Texte und Fotos liefern Informationen zur Architektur und dem Kunstwerk, die Kartenfunktion zeigt die Distanz des Nutzers zum jeweiligen Ort. Darüber hinaus werden Routen angeboten, um Kunstwerke und Architekturen kombiniert besichtigen zu können.

Mit Blick auf Düsseldorf finden Interessierte 18 Kunst-und-Bau-Objekte in der Web-App, unter anderem: „Turnstile“ von Ursula Damm in der U-Bahnstation an der Schadowstraße, „Stains 309“ von Peter Zimmermann im Land- und Amtsgericht Düsseldorf und „Utopia“ von Heike Weber im Zentrum für Operative Medizin II.

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