Düsseldorf – Frei im Raum hängende Farbscheiben, die ein scheinbar willkürliches Kaleidoskop bilden und gleichzeitig die farbliche Entwicklung der zugehörigen Projekte dokumentieren.
Interaktive Laborformate, die mit Wahrnehmung spielen und zum Mitmachen einladen. Bei der Laborausstellung „380–780 nm. Farbe in Architektur und Stadt“ geht es um Farben und Gestaltung, um Wahrnehmungsphänomene und Sehgewohnheiten, um Konflikte mit Farben, aber auch um virtuelle Realitäten sowie künstlerische Positionen. Eröffnet wurde die Ausstellung am Sonntag, 26. Mai, in der Halle an der Hansaallee 190 in Düsseldorf. Bis zum 28. Juni lädt die Ausstellung dazu ein, sich bewusster mit Einsatz, Wirkung und Funktion von Farben auseinanderzusetzen. Dabei möchte „380–780 nm“ den Blick schärfen für den Umgang mit Farbe, Oberfläche und Material, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen des Klimawandels.
Zur Vernissage erklärt Peter Köddermann, Geschäftsführer Programm von Baukultur NRW: „Unsere Farbwelt und unser Umgang mit Farben verändern sich permanent und aus baukultureller Perspektive betrachtet rasant. Das gilt sowohl für unsere gestaltete Umwelt und für das Bauen als auch für unsere digitalen Räume. Wie dieser Prozess verläuft und welche Auswirkungen dies auf uns haben wird, kann heute niemand mit Bestimmtheit sagen. Dies ist der richtige Augenblick, sich bewusst zu machen, welche Rolle Farben für uns spielen wird und wie wir in Zukunft unsere Umwelt gestalten wollen.“
Ausstellungsobjekte und Laborformate
Für die Ausstellung „380–780 nm“ widmet sich Paul Eis mit „a colourful makeover of architecture“ erstmals Architekturen aus Nordrhein-Westfalen, zum Beispiel dem Trivago HQ in Düsseldorf und der Zeche Zollverein in Essen. Seine farbigen Gegenentwürfe versteht Paul Eis nicht als konkrete Gestaltungsvorschläge, sondern als Mutmacher für einen lustvollen und inspirierenden Einsatz von Farbe. Horst Gläskers „Leuchttürme des Wissens“, gedacht für die Universität Duisburg-Essen, zeigen eine künstlerische Gestaltungsidee, die in besonderer Weise die Hochschularchitektur inszeniert. Das Projekt „Minge Onkel“ aus Köln verdeutlicht den konfliktreichen Weg der gleichnamigen Baugruppe bei der Farbfindung der rosafarbenen Fassade. Welche Wirkung Farben auf uns Menschen haben, zeigen u. a. das Projekt „Philly Painting“ (USA) und die Geschichte eines Stadtviertels in Kapstadt.
In den Laborformaten der Ausstellung steht die Interaktion im Fokus. Die Stationen beschäftigen sich unter anderem mit den Fragen: Welchen Einfluss hat die Lichtqualität auf die Farbdarstellung und die Farbwirkung? Wie steht es um das „Material“ Farbe, mit dem wir unsere Wände streichen? Gibt es in Hinblick auf Ökologie, Raumklima, Allergiepotenzial, Heimwerkertauglichkeit und Kosten sinnvolle Alternativen zur allgegenwärtigen Kunstharzdispersionsfarbe?
Begleitveranstaltungen und Führungen zur Ausstellung
Begleitend zur Ausstellung lädt das Museum der Baukultur NRW zu den Diskussionen „Die politische Macht der Farbe“ am Donnerstag, 6.6.2024, um 19 Uhr, und „Kunst – Farbe – Raum“ am Donnerstag, 13.6.2024, um 19 Uhr in die Hansaallee 190 in Düsseldorf. Die Führungen mit Martin Sinken, Kurator der Ausstellung, und Peter Köddermann von Baukultur NRW in Form eines Ausstellungsgesprächs finden statt am Donnerstag, 6.6.2024, und Donnerstag, 13.6.2024, jeweils um 18 Uhr sowie am Sonntag, 23.6.2024, um 11 Uhr.
Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist erforderlich unter: baukultur.nrw/veranstaltungen