2000 Besucher bei „Luise heizt ein“ in Balve-Wocklum

Es ist ein Event für die ganze Familie und hat sich auch in der Kulturszene einen Namen gemacht. Die Rede ist von der Veranstaltung „Luise heizt ein“, die jetzt bereits zum 16. Mal die historische Luisenhütte in Balve-Wocklum in Szene gesetzt hat.

Märkischer Kreis – Etwa 2000 Besucher erlebten ein bunt schillerndes Programm mit viel Fantasie, Artistik, Lebensfreude, Musik und natürlich auch Technikgeschichte. In diesem Jahr drehte sich alles rund um das chemische Gemisch H2O – Wasser: Gondolieri versetzten die Besucherinnen und Besucher an den „Canal Grande“ in Venedig und schmetterten schmalzige italienische Klassiker. Das kam nicht nur bei romantischen Pärchen gut an. Auch viele Kinder ließen sich gerne in den Gondeln chauffieren. Im Café „schönes Wasser“ wurde jedem Besucher poetisch, aber ganz ohne Worte die Vielfältigkeit des kostbarsten aller Getränke übermittelt. Beim Wasser-Orchester hatten vor allem die Kinder ihren Spaß und konnten ihrer musikalischen Ader freien Lauf lassen. Beim Erforschen der Klänge wurde es teilweise sogar ziemlich spritzig.

Die farbenfrohen Kostüme der Artisten von Stelzen-Art verwandelten den Hof zum Schauplatz der Tiefsee. Bei mystischen Klängen verzauberten die Wesen das Publikum und entführten sie in eine andere Welt. Mit einem historischen Feuerwehrwagen machte die Band Street-Kings auf sich aufmerksam und sorgte mit Hits wie „Smoke on the water“ für gute Stimmung. Bedächtiger ging es im Gebläse-Haus zu: Uta Deilmann verstand es perfekt, ihre virtuose Harfenmusik in lebendige Industriekultur einzubetten und die Zuhörer zu begeistern. Weiteres Highlight war die Luftakrobatik La Mer mit eindrucksvollen Figuren zwischen den Dächern der Museen von und mit Ellen Urban und ihrer Partnerin. Abends verzauberte Stelzen-Art mit ihrer Abschluss-Show. Sie kreierten in der Dunkelheit eine magische Unterwasserwelt mit schillernden Quallen, eindrucksvoller Luftakrobatik in einem Fischernetz und schwungvoller Bodenakrobatik.

Welche Bedeutung das Wasser für den Menschen und für die Industrie hat, machte Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper in ihrer Begrüßung deutlich und erklärte, dass auch die Luisenhütte im 19. Jahrhundert nicht ohne Wasserkraft betrieben werden konnte: Riesige Gebläse sorgten damals für das Anfachen des Feuers im Hochofen, um das Eisen aus dem Erz herauszuschmelzen. Die Luft für das Gebläse wurde über Kolben produziert, die von einem Wasserrad angetrieben wurden. Bei einer Führung durch die Luisenhütte konnten sich die Besucherinnen und Besucher selbst davon überzeugen. Weitere Informationen zur Industriekultur und Technikgeschichte hielt der Verein „WasserEisenLand“ bereit.

„Luise heizt ein“ ist ein Teil des Festivalverbunds „Ferromone – Industrie und Kultur in Südwestfalen“ und wird über das Regionale Kultur Programm des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

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