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„Der Kreidekreis“ im Opernhaus Düsseldorf
1. Dezember 2024 / 18:30
Hendrik Vestmann dirigiert die Premiere von „Der Kreidekreis“ am Sonntag, 1. Dezember 2024, im Opernhaus Düsseldorf. Auf der Bühne ein Kreidekreis – in der Mitte ein Kind. An jedem Arm zieht eine Frau, die behauptet, die Mutter zu sein. „Die rechte Mutter wird die rechte Kraft besitzen“, sagt Prinz Pao – es wird die sein, die ihr Kind loslässt, um es nicht zu zerreißen. Bis Haitang ihr Kind wieder in die Arme schließen kann, hat sie eine Odyssee des Unrechts hinter sich. Verlassen, verkauft, misshandelt, verleumdet und wegen Mordes verurteilt, grenzt es an ein Wunder, dass die Gerechtigkeit hier unerwartet starke Fürsprache erhält.
Alexander Zemlinskys Oper „Der Kreidekreis“, die diese Geschichte erzählt, wird nur selten und in einer Neuinszenierung von David Bösch nun zum ersten Mal an der Deutschen Oper am Rhein aufgeführt. Am Sonntag, 1. Dezember, ist um 18:30 Uhr Premiere im Opernhaus Düsseldorf; sie wird von Hendrik Vestmann musikalisch geleitet.
„Der Kreidekreis“ ist eine faszinierende Mischung aus Märchen, Parabel, Sozialdrama und Karikatur im Stil der 20er Jahre – „zugänglich und trotzdem mit vielen überraschenden Wendungen, ein abwechslungsreiches Stück, bei dem man immer hellwach bleibt, musikalisch immer wieder woanders hingetrieben wird“, so Regisseur David Bösch. Die Musik changiert zwischen Spätromantik à la Strauss und Mahler, Jazz, fernöstlichen Klängen und Kabarettszenen, die an Kurt Weill erinnern. Spannungsvoll und wie selbstverständlich mischt Zemlinsky Elemente aus Oper und Schauspiel. „Seine Musik trifft den Text, die Geschichte genau. Er hat ein starkes Gespür für die Mechanik des musikalischen Erzählens im Bühnenkontext“, bemerkt Dirigent Hendrik Vestmann. „Man spürt unmittelbar, wie sehr Text und Musik eine Symbiose eingehen.“
David Bösch erzählt die Geschichte von Haitang und ihrem entführten Kind in einer märchenhaft-archaischen Welt mit starker Symbolik. Patrick Bannwart (Bühne) und Falko Herold (Kostüme) setzen sie in düster-poetische Bilder, in denen am Ende Menschlichkeit aufscheint. Die Sopranistin Lavinia Dames steht als Haitang im Mittelpunkt des großen Ensembles. Als hochkarätiger Gast gibt Theater- und Filmschauspieler Werner Wölbern den korrupten Oberrichter Tschu-Tschu, der Haitang zum Tode verurteilt.