Frühindikator für Arbeitsmarkt leicht verbessert – aber weiter keine Trendwende

Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt haben sich der Prognose der Arbeitsagenturen zufolge erneut leicht verbessert.

Der vom Institut für Arbeitsmarkt – und Berufsforschung (IAB) ermittelte Frühindikator stieg im August um 0,4 Punkte auf insgesamt 100,9 Punkte, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. „Für eine Wende am Arbeitsmarkt ist die Konjunktur aber nach wie vor zu schwach.“

Der Frühindikator, das sogenannte Arbeitsmarktbarometer, besteht aus zwei Komponenten – der Vorhersage der Beschäftigung und der Vorhersage der Arbeitslosigkeit. Der erste Wert sank im August leicht um 0,2 Punkte, blieb aber weiter im positiven Bereich. „Die Beschäftigung wird weiter wachsen, aber schwächer war der Ausblick nur zu Corona-Zeiten“, erklärte Enzo Weber vom IAB.

Ähnlich schätzen die Lage auch Unternehmerinnen und Unternehmer ein. Das Beschäftigungsbarometer des Münchner Ifo-Instituts sank von 95,3 Punkten im Juli auf 94,8 Punkte im August. Das ist der dritte Rückgang in Folge. „Die schwache Wirtschaftsentwicklung schlägt sich auch in einer schwachen Beschäftigungsentwicklung nieder“, erklärte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Der Mangel an Aufträgen bremse die Unternehmen bei den Neueinstellungen.

Ein anderes Bild zeigt sich bei der Vorhersage zur Arbeitslosigkeit. Dort stieg der Indikator des IAB um 0,9 Prozent deutlich an und liegt bei mittlerweile 99,4 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit Januar 2023. „Erstmals seit zwei Jahren scheint ein Ende des Anstiegs der Arbeitslosigkeit in greifbare Nähe zu rücken“, erklärte Weber.

Das Arbeitsmarktbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen Arbeitsagenturen. Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung.

Das Beschäftigungsbarometer des Ifo beruht auf monatlich 9500 Meldungen von Unternehmen aus der Industrie, dem Handel und dem Dienstleistungssektor. Die Unternehmen sollen ihre Beschäftigtenplanungen für die nächsten drei Monate mitteilen.
© AFP

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