In Großstädten mit mehr als hunderttausend Einwohnern ist es sogar etwa jedes vierte Kind, wie aus der am Mittwoch in Berlin vorgestellten bundesweiten Erhebung für das Deutsche Kinderhilfswerk, den Verkehrsclub VCD und den Verband Bildung und Erziehung hervorgeht. Die Organisatoren reagierten „schockiert“ auf die Ergebnisse und forderten die Politik zum Handeln auf.
Die drei Verbände forderten unter anderem eine „einheitliche Reduzierung des Tempos auf schulwegrelevanten Straßen und vermehrte Kontrollen“. Sie nahmen aber auch Eltern in die Pflicht. Diese sollten das Zutrauen ihrer Kinder in eigene Fähigkeiten stärken und diesen „eigenständige Schulwege“ zu Fuß oder mit dem Rad ermöglichen – erst in Begleitung von Erwachsenen und dann in Gruppen mit Freunden. „Das Elterntaxi öfter stehen lassen“, rieten sie.
Bundesweit enden in diesen Tagen die Sommerferien in mehreren weiteren Bundesländern. Damit machen sich unter anderem auch wieder zahlreiche Erstklässler nach ihrer Einschulung täglich auf den Weg. Im Auftrag der drei Verbände wurden durch das Forschungsinstitut Verian 3218 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 17 Jahren online befragt.
Dem Ergebnissen zufolge fühlt sich eine knappe Mehrheit von 56 Prozent der Kinder und Jugendlichen auf dem Schulweg zwar sicher. Zugleich sagen aber 18 Prozent, dass sie sich weniger oder gar nicht sicher fühlen. In Städten mit mehr als hunderttausend Einwohnern steigt dieser Anteil auf 24 Prozent.
© AFP