Düsseldorf – Nach einigen kleineren Umbau- und Malerarbeiten beginnt nun das offizielle Bewerbungsverfahren für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 40 Personen mit Fluchterfahrung, die besonders benachteiligt sind, bilden hier eine Wohn- und Arbeitsgemeinschaft und werden individuell bei ihren Zielen rund um die Arbeitssuche, berufliche Qualifizierung oder den Spracherwerb geschult.
Zu den Teilnahmevoraussetzungen gehört unter anderem die Erarbeitung einer Zielvereinbarung, die festlegt, welche persönlichen Ziele während der einjährigen Teilnahme in dem Wohnprojekt verfolgt werden sollen. Auch sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu angehalten, sich aktiv in die Wohngemeinschaft und in das Leben des Pilotprojekts einzubringen. Hierzu gehören House-Keeping, Service oder hausmeisterliche Tätigkeiten. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat die Schirmherrschafft übernommen.
Projektleiterin Karin Jungjohann: „Mit dem ‚House of Friends‘ entsteht eine neuartige Form der Unterbringung für besonders vulnerable Personen, die insbesondere auf Empowerment und auf Eigenverantwortung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer abzielt. Mithilfe des Projekts werden alle aneinander und miteinander wachsen, und sowohl eigene Ziele verfolgen, als auch das ‚House of Friends‘ als Einrichtung weiterentwickeln und zu einem Ort der Begegnung und des Lernens machen. Unsere Kooperationspartner aus der Privatwirtschaft und unsere engen Verbindungen zur Verwaltung helfen uns bei der Umsetzung dieser Vision.“
Die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen bereits im September dieses Jahres einziehen. In Kooperation mit Akteuren insbesondere aus der Gastronomie und Hotellerie finden dann Inhouse-Schulungen in den Räumlichkeiten des „House of Friends“ statt. Auch für Kreativität und kulturelle Veranstaltungen bietet das Projekt Raum.
Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration: „Die öffentliche Wahrnehmung von Flucht und Asyl ist stark kontrovers. Rechtliche und sprachliche Barrieren führen dazu, dass die Teilhabe an der Gesellschaft für Geflüchtete besonders schwierig ist. ‚House of Friends‘ hingegen zeigt deutlich auf, welche Chancen und Möglichkeiten Neuzugewanderte in unserer Gesellschaft haben und – andersherum – welchen Vorteil auch Düsseldorf von Zuwanderung hat. Das Pilotprojekt bringt neuen Wind in den gesellschaftlichen Diskurs und eine neue Dynamik auf den Worringer Platz.“
Wie und wo sich Interessierte bewerben können, welche Voraussetzungen zu erfüllen sind sowie weitere Informationen zum Projekt sind zu finden unter https://www.hispi.de/projekte/house-of-friends/