Diese Alternativen zu Diesel und Benzin würden „dringend benötigt“, um den Kohlendioxidausstoß im Straßenverkehr zu senken und die Klimaziele zu erreichen, erklärte am Mittwoch der Verband der Automobilindustrie (VDA). Die Kraftstoffe könnten demnach die CO2-Emissionen von Bestandsfahrzeugen reduzieren.
Bei Neuwagen setzen Deutschland und die EU auf Elektroautos. Dies werde in den kommenden Jahren zwar „erhebliche CO2-Einsparungen ermöglichen“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Es sei aber „nicht ausreichend, da es in Deutschland noch lange Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor geben wird.“ Der VDA rechnet 2030 mit noch 40 Millionen Verbrenner-Pkw und Lkw auf den deutschen Straßen.
Diese Fahrzeuge sollen nach Ansicht des VDA verstärkt mit alternativen Kraftstoffen betankt werden, die Diesel und Benzin auch beigemischt werden könnten. Eine Möglichkeit sind demnach Bio-Kraftstoffe, die etwa aus Abfällen gewonnen werden und bereits auf dem Markt sind. Der Verband sprach sich zudem dafür aus, die gesetzlich vorgeschriebene Quote für die sogenannten E-Fuels und für Antriebe mit Wasserstoff deutlich anzuheben.
E-Fuels sind bislang allerdings sehr teuer und damit nicht massentauglich, die Herstellung ist sehr energieintensiv. Vor allem nach Wünschen der FDP sollen sie in Zukunft auch eine Rolle bei den Neuwagen spielen. In der Europäischen Union sollen ab 2035 zwar keine neuen Verbrenner-Pkw zugelassen werden, die EU-Verordnung hält jedoch die Möglichkeit einer neuen Kategorie für Verbrenner-Pkw offen, die ausschließlich mit den synthetischen Kraftstoffen betankt werden.
Ein Vorschlag aus Brüssel für eine solche Fahrzeugkategorie liegt bislang nicht vor, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach sich im Juli aber dafür aus. Kritiker schlagen vor, nur Schiffe und Flugzeuge mit E-Fuels zu betanken – im Gegensatz zu Autos können diese nicht auf Elektroantriebe umsteigen.
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